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Vatikan modernisiert Webauftritt zum Pontifikatsbeginn Leo XIV.

Der neugestaltete Internetauftritt des Heiligen Stuhls setzt auf grafische Erneuerung, behält jedoch die bewährten Inhalte bei. Einige Bereiche sind noch im Aufbau und werden schrittweise modernisiert.
Papst Leo XIV. auf dem Petersplatz
Foto: IMAGO/Maria Laura Antonelli / Avalon (www.imago-images.de) | Mit einem digitalen Relaunch ins neue Pontifikat: Die Gestaltung der offiziellen Website des Vatikans wurde grundlegend überarbeitet.

Mit dem Beginn des Pontifikats von Papst Leo XIV. hat der Vatikan seiner offiziellen Website ein neues Erscheinungsbild gegeben. Die frühere Gestaltung, die sich durch einen pergamentartigen Hintergrund auszeichnete, wurde grundlegend überarbeitet. Die Startseite präsentiert sich nun deutlich moderner in hellem Himmelblau und Weiß, mit einem zentralen Bild des neuen Papstes.

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Die grafische Umgestaltung bringt ein zeitgemäßes Design mit sich: größere Schrift, verbesserte Lesbarkeit und einen visuelleren Zugang zu Inhalten durch Fotos und Videos zu aktuellen Ereignissen, wie der aktuellen Mittwochs-Generalaudienz. Trotz Neugestaltung bleibt der Vatikan seinem Stil treu: zurückhaltend und inhaltsreich. Der neue Webauftritt ist jedoch ein Schritt in Richtung digitale Öffnung – mit der gebührenden Würde.

Direkt zu den lehramtlichen Inhalten des neuen Papstes

Die bisherigen Inhalte – von lehramtlichen Texten über Konzilsdokumente bis hin zu Papstansprachen – bleiben erhalten, sind jedoch noch nicht vollständig in das neue Layout integriert. Ein Hinweis auf der Seite informiert darüber, dass einzelne Bereiche derzeit überarbeitet werden.

Die Grundstruktur der Website bleibt im Kern bestehen. Das Hauptmenü ist weiterhin in neun Sprachen verfügbar, darunter Arabisch, Chinesisch und Latein. Die Dokumente sind häufig nur in der jeweiligen Originalsprache erhältlich, insbesondere bei aktuellen Reden und Verlautbarungen.

Ein neuer Menüpunkt mit dem Titel „Magisterium“ führt direkt zu den lehramtlichen Inhalten des neuen Papstes. Die vatikanische Website versammelt zahlreiche Ressourcen, die auch nach der Neugestaltung zugänglich bleiben. Dazu gehören die beiden Codices (Codex des Kanonischen Rechts und Codex der katholischen Ostkirchen) in bis zu zehn Sprachen, zentrale Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils in bis zu 15 Sprachen, darunter Latein und Hebräisch, sowie die Bibel auf Latein, Chinesisch, Englisch, Italienisch und Spanisch mit dem Hinweis auf Deutsch: „Die Bibel ist in fast allen Sprachen der Welt verfügbar: Die aktuellste Bibelfassung finden Sie auf der Website Ihrer Bischofskonferenz, die die Übersetzungen kontinuierlich perfektioniert.“ 

Papstliste von Petrus bis Leo XIV.

Zudem gibt es eine Papstliste von Petrus bis Leo XIV. mit biografischen Angaben und Pontifikatsdauer eines jeden Papstes sowie Verlinkungen zu offiziellen Dokumenten ab Benedikt XIV. (1740-1758). Wer beispielsweise die Enzyklika „Mit brennender Sorge“ sucht, findet sie in offiziellem Wortlaut unter Pius XI. in der Sparte „Enzykliken“. Dazu kommen Angaben über die Mitglieder des Kardinalskollegiums (Englisch und Italienisch).

Die Website des Heiligen Stuhls ging erstmals zu Weihnachten 1995 online. Verantwortlich für den ersten Webauftritt waren unter anderem der damalige Präsident des Päpstlichen Rates für die sozialen Kommunikationsmittel, John Patrick Foley, sowie Pressesprecher Joaquín Navarro-Valls. Seitdem wurde sie nur zweimal umfassend überarbeitet: zum Heiligen Jahr 2000 und erneut 2015, zu Beginn des Pontifikats von Papst Franziskus.

Die Internetpräsenz bleibt ein zentrales Kommunikationsinstrument des Vatikans. Neben der offiziellen Hauptseite www.vatican.va betreibt der Vatikan mit www.vaticannews.va ein umfassendes Nachrichtenportal in 38 Sprachen. Die einzelnen Dikasterien unterhalten ebenfalls eigene Internetseiten.

Mit dem aktuellen Update verfolgt der Vatikan eine gestalterische Erneuerung, ohne bewährte Inhalte zu vernachlässigen. Die digitale Infrastruktur wird weiterhin ausgebaut, und viele Inhalte werden nach und nach in das neue Design überführt. Die Richtung ist klar: ein klareres, zugänglicheres Erscheinungsbild.

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