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„EWTN Norwegen“ geht am 29. Juli auf Sendung

Der weltweit größte religiöse Fernsehsender startet auch in Skandinavien. Unterstützt wird der junge katholische Sender vor allem aus Deutschland.
Erik Varden, norwegische Trappistenmönch
Foto: Jan Erik Kofoed | Der bekannte norwegische Trappistenmönch und spirituelle Schriftsteller Erik Varden.

Am Donnerstag, dem 29. Juli, ist es soweit: Dann geht der norwegische Ableger von EWTN, „EWTN Norwegen“, auf Sendung. Das 1981 von der legendären Mother Angelica (+ 2016) gegründete EWTN ist der weltweit größte religiöse Fernsehsender mit Hauptsitz in Irondale bei Birmingham in den Vereinigten Staaten. Inhaltlich orientiert er sich am Lehramt der katholischen Kirche und mit seinen regional unterschiedlichen Programmen erreicht EWTN mehr als 200 Millionen Haushalte in 140 Ländern.

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Nun sendet EWTN also auch aus Norwegen – und der Leiter des Senders, Pål Johannes Nes, tut dies aus tiefer innerer Überzeugung: „Ich bin vor neun Jahren zum Katholizismus konvertiert und war ursprünglich in der Finanzbranche aktiv“, erinnert sich der Neu-Medienmacher gegenüber der „Tagespost“. Doch, so fügt er hinzu: „Nach meiner Konversion verspürte ich den tiefen Drang, etwas zur Evangelisierung in Norwegen beizutragen.“

 

Und so gründete er mit seiner Frau Erika, die ebenfalls eine Konvertitin zum katholischen Glauben ist, zunächst während der Corona-Pandemie das katholische Radio „St. Rita“. Pål und seine ursprünglich aus Ungarn stammende Ehefrau, die er vor acht Jahren in einem Kirchencafé in Ålesund kennenlernte, starteten den nach der heiligen Rita von Cascia benannten Sender in ihrer Pfarrei an deren Gedenktag, dem 22.Mai 2020 – und nur wenig später wurden erste Kontakte zum deutschsprachigen EWTN geknüpft.

Norwegen ist katholische Diaspora – und blickt kritisch auf den Synodalen Weg

„EWTN Norwegen wird am Festtag des heiligen Olav auf Sendung gehen“, begründet Pål Johannes Nes den Sendestart am 29. Juli. Gesendet werden soll von Trondheim aus – derjenigen Diözese, welcher der bekannte norwegische Trappistenmönch und spirituelle Schriftsteller Erik Varden („Heimweh nach Herrlichkeit“) als Bischof vorsteht und der mit dem Ehepaar Nes eng befreundet ist.

Doch nicht nur Bischof Erik unterstützt den jungen norwegischen katholischen Sender, sondern auch das Team von „EWTN Deutschland“: „Wir werden gleich zu Beginn drei Tage live aus Trondheim berichten – und das wäre ohne das deutsche EWTN-Team und dessen Programmdirektor Martin Rothweiler nicht möglich“, sagt Pål Johannes Nes. Durch diese werde man nicht mit dem nötigen Ausstrahlungs-Know-how, sondern auch bei der Errichtung der dazugehörigen Website, der Facebookseite sowie des eigenen YouTube-Kanals unterstützt.

Neuevangelisierung statt (Kirchen-)Politik

Das wichtigste Ziel des norwegischen EWTN-Ablegers ist eindeutig: Neuevangelisierung anstatt (Kirchen-)Politik, mit Fokus auf den Glauben und die Lehre der Kirche. Denn Norwegen ist tiefste katholische Diaspora – und von der eh geringen Gläubigenzahl sind zudem rund 50 Prozent Zugewanderte. Dafür nimmt die kleine katholische Minderheit in Norwegen ihren Gauben ernst – und blickt mit umso größeren Unverständnis nach Deutschland: „Die norwegischen Bischöfe blicken mit großer Sorge auf den ‚synodalen Weg‘ innerhalb der deutschen Kirche“, sagt Nes und erinnert an den ablehnenden Brief, den die Bischöfe unlängst an ihre Amtskollegen in Deutschland bezüglich des „synodalen Wegs“ verschickten. Auf eine Präsentation liberal-theologischer Gedankengänge aus Luthers Geburtsland wird man somit bei „EWTN Norwegen“ wohl lange warten müssen.

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Stefan Ahrens EWTN (Eternal Word Television Network) Katholische Kirche Martin Rothweiler Neuevangelisierung Synodaler Weg

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