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Katholische Verlage fehlen auf der Buchmesse

Ein Besuch in Frankfurt lohnt immer wieder. Doch katholische Themen, Verlage oder die so hochgelobte deutsche Theologie sucht man dort vergeblich.
75. Frankfurter Buchmesse
Foto: IMAGO/Eibner-Pressefoto/Florian Wiegan (www.imago-images.de) | Die 75. Frankfurter Buchmesse hat heute ihre Pforten für alle Besucher geöffnet.

Die 75. Frankfurter Buchmesse hat seit Mittwoch ihre Tore geöffnet. Seit heute um 14 Uhr dürfen auch Privatbesucher auf die Bücherschau. Der Eklat auf der Eröffnungsveranstaltung durch den Philosophen Slavoj Žižek hat bereits genug Schlagzeilen gemacht. Jetzt geht es in den Normalbetrieb. Die katholischen Verlage glänzen auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse durch Abwesenheit. Selbst der Herder-Verlag hat keinen Stand und betreibt nur ein kleines Rechtebüro. Wer nach katholischen Inhalten auf der Buchmesse sucht, findet einen Gemeinschaftsstand von Katholischem Bibelwerk, Katholischem Medienhaus, Bonifatius-Verlag, Verlag Neue Stadt und einigen weiteren im Verbund mit einer Reihe evangelischer Verlage. 

Christentum zieht sich zurück

Auch christliche Theologie als Thema findet auf der Buchmesse im Grunde nicht statt. Eine Anfrage in der App kommt gerade auf fünf Aussteller, von denen keiner zu den großen theologischen Verlagen zählt. Allenfalls christliche Ratgeberliteratur lässt sich an einzelnen Stellen finden. Eine Überraschung ist ein geradezu winziger Stand der DVCK (Deutsche Vereinigung für eine Christliche Kultur), die am Stand sogar drei aktuelle Bücher über den Synodalen Weg bereithält. 

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Wer nach Verlagen wie Pattloch, Patmos, Schöningh, Kösel, Pustet und den anderen einst großen Namen im Ausstellerverzeichnis sucht, wird enttäuscht. Fehlanzeige! Die gerade im Rahmen des Synodalen Weges und der jetzigen Weltsynode immer wieder so hoch gelobte deutsche Theologie findet sich auf der Buchmesse nicht. Trotzdem lohnt ein Besuch auf der Buchmesse nach wie vor. Philosophie, Naturwissenschaften und das weite Feld der Belletristik sind sicher einen Blick wert. 

Natürlich sind auch Stars und Sternchen auf der Buchmesse. Verona Pooth signierte heute ihr Buch "Die Super MILF". Der Friedenspreisträger Salman Rushdie sprach heute im Congress Center der Messe Frankfurt. Themen der Messe sind neben dem Angriff der Hamas auf Israel auch die KI und die Trends in den Verlagen. DT/pwi

Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost einen Bericht zu Stimmungen, Trends und Eindrücken von der diesjährigen Frankfurter Buchmesse. 

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