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Fortschritt – ein schillernder Begriff wird seziert

Was bedeutet es, fortzuschreiten? Ist das Neue immer auch gleich das Bessere? Welche Rolle spielen Innovationen in Technik und Gesellschaft für den Glauben?
Fortschritt
Foto: dpa | Handschlag mit der Technik? Das Ideal der Fortschrittler ist die tabula rasa.

Ingo Langner schlägt den großen Bogen – ausgehend von der prähistorischen Naturaneignung über Jean-Jacques Rousseaus Kulturskepsis bis hin zum Smartphone. Das ist im Kontext des Fortschrittsdiskurses auch nötig, denn: „Zur primären Grundannahme des säkularen Fortschrittsdenkens gehört das Märchen von der geistigen Minderwertigkeit der ersten Menschen“ und auf Rousseau fußen – nach Langner – alle revolutionären Fortschrittsversprechen. Und das Smartphone steht par excellence für den Fortschritt.

„Ehe für alle“ - ein Fortschritt?

Dass aus Versprechen nicht nur sprachlich schnell Verbrechen wird, zeigt Langner ebenso wie die Politisierung des an sich neutralen Fortschrittsbegriffs: „Ideologiebeladen ist 'der Fortschritt' für seine Widersacher auf jeden Fall. Für seine Parteigänger auch. Doch das geben sie nur auf der Streckbank zu. Schon sehr lange möchte ihn niemand von denen mehr missen, die mit der rechten Hand abräumen, um mit der Linken immer wieder Neues aufs Spielfeld schieben zu können.“ Etwa die „Ehe für alle“.

Tabula rasa als Fortschrittsideal

Das „Ideal der Fortschrittler“, resümiert Langner, „ist die tabula rasa“. Das betrifft dann auch die Religion. Neue Einsichten und Techniken machen Gott und den Glauben überflüssig. So scheint es. Doch das, so Langner, wünschen sich nur Leute mit einer bestimmten Agenda.

DT (Josef Bordat)

Den Essay lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 26. Juli 2018. Kostenlos erhalten Sie diese Ausgabe hier.

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