Der Bestseller-Autor und BILD-Journalist Alexander von Schönburg berichtet im Feuilleton der „Tagespost“ von seinem Besuch bei den diesjährigen Wagner-Festspielen in Bayreuth. „Die Neuinszenierung des ,Rings der Nibelungen‘ durch Valentin Schwarz hat diesmal regelrecht Tumulte ausgelöst. Einmal musste sogar die Security einschreiten, so sehr waren sich die Wagner-Liebhaber in die schütteren Haare gekommen. Stein des Anstoßes war, dass der junge, österreichische Regisseur Siegfried und Brünnhilde ein gemeinsames Kind angedichtet hatte und sich damit zur Empörung der Wagner-Gemeinde ein Regieeinfall zu viel geleistet hatte.“
Heiter und locker
Doch wann beginnen die Verfälschungen? Schönburg erinnert daran, dass „Wagner die uralte, keltische Sage der beiden Liebenden ebenfalls verfälscht“ habe. „Thomas von Bretagne, auf dessen im 12. Jahrhundert verfasste Version die bekannteste Fassung basiert, war ja ursprünglich gar keine tragische Geschichte, sondern eher eine Comedy. In dieser Originalversion setzt Tristan König Mark zur Erheiterung des Publikums nämlich fortwährend die Hörner auf.
Immer wieder treffen sich Tristan und Isolde heimlich, verlustieren sich – und der als armseliger Trottel dargestellte König Mark ist einfach zu blöd, um zu kapieren, was sich da abspielt.“
Alexander von Schönburg bringt das auf eine Idee: „Eigentlich wäre es an der Zeit, die Geschichte von Tristan und Isolde völlig neu – näher am Original – zu inszenieren. Ich biete mich dafür gerne an. Wagner, inszeniert von einem Redakteur der BILD-Zeitung, erzählt als heiteres Boulevardstück – das würde Stürme der Entrüstung garantieren. Von so etwas lebt Bayreuth schließlich.“ DT/mee
Alexander von Schönburg ist zurück aus Bayreuth. Lesen Sie den ganzen Text in der kommenden Ausgabe der Tagespost.