Nach Rollen in „Von Menschen und Göttern“ oder „Matrix“ ist der französische Schauspieler Lambert Wilson nun in dem Film „Die einfachen Dinge“ zu sehen. Im Interview mit der „Tagespost“ spricht er über seine Taufe, die Begegnung mit dem Abbe Pierre und die Liebe zur Natur.
Von Religion angezogen
So betont Lambert Wilson: „Gewandelt habe ich mich durch den Abbé Pierre, denn zum ersten Mal in meinem Leben habe ich einen Kirchenmenschen getroffen, mit dem ich wie mit einem Onkel reden konnte. Ich hatte ein Gegenüber, das mir Antworten geben konnte. Meine Eltern verabscheuten Religion, ich aber fühlte mich davon angezogen. Meine Freunde gingen zur Messe, und ich fühlte mich frustriert, wollte das alles begreifen. Ich hatte eine Sehnsucht nach Elevation, nach Erhebung.“
Was die Taufe betrifft, sagt Wilson: „Ich mochte den Abbé Pierre wirklich sehr. Ich brauchte einen Übergangsritus. Diesen Passagenritus wünschte ich mir mit ihm: Ich sehnte mich nach einem starken Symbol.“
Sinn für das Schweigen und die Natur
Mit mittlerweile 65 Jahren hat Lambert Wilson den Wert des Schweigens und der Stille erkannt, wie er gegenüber der Kulturjournalistin Ute Cohen bekennt. Auch die Natur ist ihm wichtig: „Ich habe ein fast erotisches Verhältnis zur Natur. Ich fliehe vor menschlicher Geschäftigkeit, vor Urlaubsaktivitäten vor allem. Ich versuche mich davon fernzuhalten und ein Verhältnis von „Angesicht zu Angesicht“ mit der Natur zu entwickeln. In Seen und Flüssen zu baden, gefällt mir. An meinem Haus fließt ein Fluss vorbei. Dort schwimme ich gern, weil ich diesen sinnlichen Kontakt mit der Natur sehr schätze.“ DT/mee
Die Kulturjournalistin Ute Cohen im Interview mit Lambert Wilson. Lesen Sie den ganzen Text in der Ausgabe der „Tagespost“ vom 28. September 2023.