Der Mensch müsse sich das Paradies verdienen, indem er Gutes tue und ein gottgefälliges Leben führt, so die Fürstin Gloria von Thurn und Taxis im Interview mit der „Tagespost“: „Ewig in der Anschauung Gottes zu sein, darin liegt das größte Glücksgefühl, das Paradies.“ Die Jugend in den Achtzigern seien für sie die schönste, weil sorgenfreie Zeit gewesen. „Man hatte einen geordneten Feind“, so die Fürstin. Als die Mauer gefallen sei, habe das die Menschen in tiefe Unsicherheit gestürzt.
Konservativ bedeute, nicht um des Neuen willen etwas zu riskieren
Heute sei das Bedürfnis der Politik, sich von den Menschen abzugrenzen, viel größer als damals. Laut der Fürstin liege das daran, dass es „so lange Frieden“ gegeben habe. „Ich bin tief davon überzeugt, dass die Demokratie zu ihrem Ende kommt, weil sie auch ihre Schwächen gezeigt hat“, so Gloria. Obwohl viele Politiker meinten, dass das „chinesische Modell“ erfolgreicher sei, glaube sie weiter an das privatwirtschaftliche Modell, betonte die Fürstin. Das sei aber nicht weniger bedrohlich.
Laut Gloria seien die Philosophen mit daran schuld, da sie den Grundstein legen würden, der die Justiz beeinflusse oder die Legislative präge. Deshalb müssten Christen ihre Bedenken äußern. „Die linke Ideologie möchte immer etwas Neues riskieren“, so die 63-Jährige. „Ob da Menschenleben draufgehen, spielt keine Rolle“. Das konservative Weltbild zeichne sich hingegen dadurch aus, dass man nicht neue Dinge einfach um des Neuen willen beginne, sondern nur, wenn die Chance groß sei, dass es der Menschheit nutze. DT/sdu
Das verlorene Paradies, Regenbogenflaggen und gegen das Verrücktsein: Darüber spricht Gloria von Thurn und Taxis im Interview mit der „Tagespost“.