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Bono: Franziskus „außergewöhnlicher Mann für außergewöhnliche Zeiten“

Der Frontmann der irischen Rockband „U2“ hat das Oberhaupt der katholischen Kirche getroffen. Dabei habe er die Betroffenheit des Papstes in der Missbrauchskrise gespürt.
Bono besucht Papst Franziskus
Foto: Especial (NOTIMEX) | 19.09.2018, Vatikan, Vatikanstadt: Bono (l), U2-Frontmann, schenkt Papst Franziskus (r) eine Pflanze nach einer Privataudienz.

Bono, der Frontmann der irischen Rockband „U2“, hat Papst Franziskus im Vatikan getroffen. Dabei habe er dem Papst seinen Eindruck geschildert, dass die Täter in Irland besser geschützt würden als die Opfer. „Man konnte den Schmerz in seinem Gesicht erkennen“, erklärte Bono bei der anschließenden Pressekonferenz.

Bono schließt Abkommen mit Papst Franziskus

Der weltberühmte Sänger war in den Vatikan gereist, um ein Abkommen zwischen seiner Organisation „ONE“ und der vom Papst unterstützten Stiftung zur Bildungsförderung, „Scholas Occurentes“, zu unterzeichnen. „ONE“ widmet sich der Bekämpfung globaler Armut.

Während des halbstündigen Treffens habe er auch die Reise des Papstes nach Irland Ende August sowie die Missbrauchskrise zur Sprache gebracht, so Bono. Papst Franziskus habe äußerst bestürzt gewirkt. Der Papst habe auf ihn einen aufrichtigen Eindruck gemacht, so der 58-Jährige. „Er ist ein außergewöhnlicher Mann für außergewöhnliche Zeiten.“

Bono: Kampf gegen Kapitalismus liegt Franziskus am Herzen

Über die Kooperation der beiden Initiativen habe man sich noch keine konkreten Gedanken gemacht, erklärte der Sänger weiter. Das Gespräch mit Papst Franziskus habe viele verschiedene Themen abgedeckt, darunter Armut, Handel und die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen. Er habe mit dem Papst darüber diskutiert, „dass wir umdenken müssen, was die wilde Bestie des Kapitalismus angeht, und dass diese, wenn auch nicht unmoralisch, dennoch amoralisch sei und unsere Instruktionen benötigt“. Das liege dem Papst sehr am Herzen.

DT/mlu

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