„Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber seine Seele verliert?“ Dieses Jesuswort aus dem Matthäusevangelium dient dem Althistoriker David Engels in seinem Beitrag für die „Tagespost“ als gedanklicher Ausgangspunkt für sein Plädoyer wider einen oberflächlichen Konservatismus. Die individuelle Suche nach Annäherung an Gott sei das „tiefinnerste Herz unserer Kultur“, das Wesentliche, nachdem der Mensch streben müsse.
Demgegenüber sei der heutige Konservatismus, „auch bei jenen, die die Flamme des traditionellen Christentums hochhalten“ oft genug hohl, es gehe vielen Rechten eher um den Kampf um die soziale Oberhoheit als um das eigene Innere. Die Tradition werde „weitgehend destruktiv und retrospektiv“ verstanden, der positive Gehalt sei unklar.
Positive Aufgabe für Konservative
Der Kampf gegen „multikulturalistischen Relativismus, Gender-Unsinn, Abtreibung, LGBTQ-Ideologie, Euthanasie, Transhumanismus, traditionsfeindlichen Globalismus“ sei zwar wichtig und unverzichtbar, und schütze den Raum, in dem die Transzendenz erneut in das Bewusstsein des Menschen gerückt werde. Bei der Suche nach eigentlicher spiritueller Selbstwerdung bringe er den Menschen aber kaum weiter.
Auch wenn für die „Annäherung an die transzendente Dimension“ niemand anders als nur jeder Einzelne selbst den ersten Schritt tun könne, gebe es hier einen Auftrag für den politischen Konservatismus: Um diesen vom Kopf wieder auf die Füße zu stellen, müssten die Konservativen die „positive Aufgabe“ annehmen, die konkrete Gottsuche in den Mittelpunkt zu rücken, unentwegt auf sie hinzuweisen, und sie in Kunst und Kultur zu verarbeiten. DT/jra
Welcher Einsicht der grassierende soziale Utopismus entbehrt, und inwiefern der eigentliche Kern jeder menschlichen Kultur mittlerweile verschüttet zu werden droht, lesen Sie in dem vollständigen Beitrag, der in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“ erscheint.