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„Aufpassen, dass der Glaube dabei nicht instrumentalisiert wird“

Die christliche Influencerin Jasmin Neubauer blickt mit gemischten Gefühlen auf die ARC-Konferenz. Dass dort christliche Werte als Fundament der Gesellschaft gelten, findet sie gut. Doch sie setzt auf etwas anderes.
Jordan Peterson bei der ARC-Konferenz
Foto: IMAGO/Andrew Parsons / Parsons Media (www.imago-images.de) | "Die Menschen hier stehen weniger für die Herrschaft Jesu, sondern mehr für eine konservative Transformation der Gesellschaft": die christliche Influencerin Jasmin Neubauer über die ARC-Konferenz.

Frau Neubauer, wie fühlen Sie sich hier auf der ARC-Konferenz?

Ich habe gemischte Gefühle, ehrlich gesagt. Ich finde es einerseits spannend, andererseits ist es aber auch keine wirklich christliche Konferenz, wie ich es sonst gewohnt bin. Aber ich habe viele tolle Menschen getroffen und nehme viele gute Kontakte mit.

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Hatten Sie erwartet, dass es sich um eine christliche Konferenz handelt?

Nein, mir war klar, dass es das nicht ist. Was mich ein wenig stört, ist, dass hier sehr viel über Jesus und christliche Werte geredet wird, aber als Herr und Retter kommt er nicht vor.

Ist das der größte Unterschied zu ihren bisherigen Erfahrungen, dass es hier eher um das gesellschaftliche Christentum und weniger um die persönliche Jesusbeziehung geht?

Ja, würde ich sagen. Die Menschen hier stehen weniger für die Herrschaft Jesu, sondern mehr für eine konservative Transformation der Gesellschaft. Man muss aufpassen, dass der Glaube dabei nicht instrumentalisiert wird.

Vielleicht wird im Gegenzug aber auf den christlichen Konferenzen zu wenig über den gesellschaftlichen Aspekt gesprochen?

Ein guter Punkt, wir erleben ja, dass sich der Staat von Gott entfernt, dass die Gesetze gottloser werden. Die Orientierung an christlichen Werten ist ohne Zweifel ein gutes Fundament für die Gesellschaft. Aber rettend ist es im Endeffekt nicht. Die Leute brauchen trotzdem Jesus.

Es gab kürzlich eine gewisse Aufregung um ihre Person wegen eines gemeinsamen Videos mit Alice Weidel. Wie haben Sie diese Debatte erlebt?

Es ist verrückt, dass man sich darüber aufregt, mit einer Person zu sprechen. Das habe ich noch nie erlebt. Man kann von Alice Weidel halten, was man will, aber ich begegne jedem Menschen auf Augenhöhe, weil jeder Mensch Jesus braucht. Da mache ich keinen Unterschied, da lasse ich mir auch von der Gesellschaft nicht reinreden, und mache einfach so weiter.

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