Am Rosenmontag ist es wieder so weit: Die katholische Wiener Studentenverbindung „Rudolfina“ bittet in alle Säle der Hofburg zum Tanze. Der Ball, dessen Geschichte bis ins Jahr 1899 zurückreicht, steht diesmal übrigens im Zeichen des 25. Jahrestages von Österreichs Beitritt zur Europäischen Union, der mit 1.1.1995 erfolgt war. Das Motto lautet daher in diesem Jahr: „Unser Herz schlägt für Europa“.
Gesellschaftlicher Höhepunkt der katholischen Szene
Musikalisch wird dies bereits beim Einzug abgebildet werden: Nach dem „Eurovisions-Marsch“ von Ernst Müller und Marc-Antoine Charpentier wird die „Europäische Quadrille“ von Carl Michael Ziehrer erklingen. Ihr wird die Hymne des Österreichischen Cartellverbands (ÖCV) „Auf des Glaubens Felsengrunde“ folgen.
Die Rudolfina Redoute gilt seit Jahrzehnten als einer der großen gesellschaftlichen Höhepunkte der katholischen Szene – aber nicht nur Österreichs, sondern weit darüber hinaus. Anreisende kommen aus Rom ebenso wie aus Flandern oder Polen. Für Wiens Studentinnen ist die Redoute aufgrund der Maskenpflicht, die mit der einzigartigen Damenwahl verbunden ist, sowieso ein besonderes Vergnügen.
Prominent besetztes Ehrenpräsidium
Das Ehrenpräsidium übernehmen Wiens Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn, Salzburgs Erzbischof Franz Lackner, Finanzminister Gernot Blümel, Europaministerin Karoline Edtstadler und EU-Parlaments-Vizepräsident Othmar Karas – um nur jene zu nennen, die selbst Mitglieder katholischer Studentenverbindungen sind. Aber auch der Nationaldirektor der päpstlichen Missionswerke in Österreich („missio austria“), Karl Wallner, hat sein Kommen angekündigt. Man rechnet damit, dass auch der neue alte Bundeskanzler Sebastian Kurz in die Hofburg kommen wird.
Karten sind im Vorverkauf zu erhalten – an der Abendkassa herrscht traditionell großes Gedränge. Auf der Ball-Website der Rudolfina finden sich alle Informationen dazu – aber auch zum umfangreichen Rahmenprogramm für jene, die extra für die Redoute nach Wien kommen: Ein Hintergrundgespräch mit Ex-EU-Kommissar Franz Fischler wird ebenso angeboten wie eine Führung durch Wiens Altstadt, ein Quadrille-Tanzkurs oder eine exklusive Heilige Messe in der sonst nicht immer zugänglichen Hofburgkapelle.
DT/rja
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