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Der Goethe der Popkultur: Rockstar Sting wird 70

Ambivalente Erfahrungen mit dem Katholizismus führten ihn auf esoterische Wege: der Rockstar Sting wird 70.
Rockmusiker Sting Sting wird am 2. Oktober 70 Jahre alt
Foto: Axel Heimken (dpa)

Der britische Rockmusiker Sting wird am 2. Oktober 70 Jahre alt. Nach ambivalenten Erfahrungen mit dem Katholizismus sucht er auf esoterischen Wegen seelische Heilung und Kontakt mit dem Göttlichen.

Ein gutes Verhältnis zur Jungfrau Maria

So schreibt Feuilleton-Redakteur Stefan Meetschen in einem Essay aus Anlass des bevorstehenden runden Geburtstags: „Die Rettung des brasilianischen Regenwalds wurde sein Top-Projekt. Neben Yoga und Tantra, die der persönlichen körperlichen Leistungsfähigkeit und Wahrnehmung geschuldet sind, Indien-Reisen, Drogen-Experimenten und Tarot-Karten. Immerhin hatte Sting schon 1984 gegenüber der Zeitschrift „Penthouse“ von seinem geheimnisvollen Mentor erzählt, der ihn in die Kunst der Karten eingeführt und ihm sogar sein Todesdatum verraten habe. Nicht nur C.G. Jung wurde in diesem Interview gelobt. Auch für den jüdisch-ungarischen Autor und parapsychologischen Forscher Arthur Koestler und den Okkultisten Aleister Crowley fand Sting Worte des Respekts.“

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Meetschen sieht Sting, der stets ein gutes Verhältnis zur Jungfrau Maria hatte und das „Geheimnisvolle“ in der Alten Messe schätzt, aber auch in Nähe zu Goethe, der mit seiner synkretistischen Privatreligion und „symbolischen Existenz“ (Nicholas Boyle) spirituell einiges vorgemacht habe: „Sting selbst hingegen hat - darin einem ähnlich komplexen und religiös interessierten Künstler wie Johann Wolfgang von Goethe nicht unähnlich - immer wieder betont, dass er zu den „Gewissheiten des religiösen Glaubens“ eine Distanz bevorzugt.

„Die Neugier ist die Hauptsache. Ich glaube an das Mysterium, und ich umarme das Geheimnis des Kosmos. Er ist so riesig und weitläufig. Ich bin ihm treu ergeben.“ Stings langjähriger Gitarrist Dominic Miller sagt gegenüber dieser Zeitung, dass er niemanden kenne, der „so zielstrebig“ sei wie Sting. „Er hat einen Antrieb und eine Leidenschaft wie kein anderer. Er will sich einfach nur verbessern und die Messlatte immer höher legen.“ Was Sting antreibe, sei „eine Suche nach Klarheit, nach Erleuchtung, einfach um dem Gott seines Verständnisses näher zu kommen“.  DT

Stefan Meetschen über die Spiritualität in Stings Leben und Werk. Lesen Sie den ganzen Text in der kommenden Ausgabe der Tagespost.

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