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Zahl der Länder mit christlicher Mehrheit geht zurück

In den 2010er Jahren sank in vielen Ländern der Anteil der Christen. Einige Länder haben ihre christliche Mehrheit verloren. Der Anteil der Muslime und konfessionslosen Menschen wächst. 
Mannheim: Moschee und Kirche
Foto: imago/Peter Sandbiller | Die Muslime und die Konfessionslosen werden mehr, die Christen stagnieren. Luftbild mit Moschee und Kirche in Mannheim.

Laut einem Bericht des „Pew Research Center“ vollzieht sich ein globaler Wandel in der Religionslandschaft, wobei die Welt zunehmend säkularer wird. Der nach eigenen Angaben „überparteiliche, unabhängige Thinktank“, der die Öffentlichkeit über relevante Themen und Trends informiert, hat kürzlich eine umfassende Studie veröffentlicht.

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Von den 201 untersuchten Ländern hatten 2020 noch 120 eine christliche Mehrheit – vier weniger als zehn Jahre zuvor. Gleichzeitig stieg die Zahl der Staaten mit einer Mehrheit konfessionsloser Menschen von sieben auf zehn. Besonders auffällig war der Rückgang der christlichen Bevölkerung in westlichen Gesellschaften wie Großbritannien (49 % Christen), Australien (47 %) und Frankreich (46 %). In Uruguay stellten Konfessionslose sogar erstmals mit 52 % die Mehrheit – das Land ist damit das einzige in Amerika ohne christliche Mehrheit.

Weiterhin größte Religionsgemeinschaft

Weitere Länder mit konfessionsloser Mehrheit waren 2020 die Niederlande (54 %) und Neuseeland (51 %). In Asien führten Länder wie China, Nordkorea, Japan und Vietnam bereits 2010 die Liste der säkularen Gesellschaften an. Diese Entwicklung ist besonders in industrialisierten und urbanisierten Gesellschaften zu beobachten.

Christen bilden mit 2,3 Milliarden Anhängern weiterhin die größte Religionsgemeinschaft weltweit. Ihr Anteil an der Weltbevölkerung sank allerdings von 30,6 % auf 28,8 %. Obwohl sie in 60 % der Länder die Mehrheit stellen, entspricht dies nicht ihrer globalen Bevölkerungsrepräsentation – ein Effekt ihrer breiten geografischen Streuung.

Die muslimische Bevölkerung wuchs stärker: Sie nahm um 347 Millionen auf 1,9 Milliarden Menschen zu, was 25,6 % entspricht. Dies bedeutet einen Zuwachs von 1,8 Prozentpunkten, mehr als jede andere Religionsgruppe in diesem Zeitraum.

Auch die Konfessionslosen werden deutlich mehr

Die Zahl der Menschen ohne Religionszugehörigkeit stieg ebenfalls deutlich: um 270 Millionen auf insgesamt 1,9 Milliarden, womit sie 2020 rund 24,2 % der Weltbevölkerung ausmachten. Die meisten konfessionslosen Menschen leben in China, das allein zwei Drittel dieser Gruppe stellt.

Die Zahl der Buddhisten sank um 19 Millionen auf 324 Millionen, wodurch der Anteil an der Weltbevölkerung von 4,9 % auf 4,1 % fiel. Hindus hingegen wuchsen nahezu im Gleichschritt mit dem globalen Bevölkerungswachstum, und ihr Anteil blieb mit 14,9 % stabil.

Juden, die mit 14,8 Millionen Menschen nur 0,2 % der Weltbevölkerung ausmachen, verzeichneten einen leichten Anstieg, aber ohne nennenswerte Veränderungen im weltweiten Vergleich.

Auffällig bleibt, dass der religiöse Status eines Landes nicht immer mit globalen Trends übereinstimmt. So leben 95 % aller Hindus in nur zwei Ländern – Indien und Nepal –, während Christen deutlich gleichmäßiger auf die Welt verteilt sind. (DT/jg)

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