Die Zahl der Einwohner in der Alpenrepublik steigt, die der Katholiken jedoch sinkt. Insgesamt traten in Österreich im Vorjahr 90.808 Personen aus der katholischen Kirche aus. Laut den offiziellen Statistiken der Diözesen gehören nur mehr 4,73 von neun Millionen Menschen in Österreich der katholischen Kirche an. Die Distanz der Menschen zur Kirche sei „durch die Pandemie in den vergangenen Jahren größer geworden“, meint auch die kirchenamtliche Nachrichtenagentur „Kathpress“.
Vergleichbar hoch waren die Kirchenaustritte in Österreich zuletzt im Jahr 2010, als die Missbrauchsdebatte monatelang die Schlagzeilen beherrschte. Damals traten 85.960 Katholiken Österreichs aus ihrer Kirche aus.
Weniger Priester, mehr Einnahmen
In Österreich wirken derzeit etwa 1.740 Diözesanpriester, 1.244 Ordenspriester und 441 ausländische Priester. Nur die Zahl der Letztgenannten ist zuletzt gestiegen. Bei den Priestern, den Ordensleuten und sogar bei den ständigen Diakonen (742) verzeichnet die Kirchenstatistik für 2021 einen Rückgang.
Immerhin können sich die Diözesen wieder über leichte Steigerungen beim Kirchenbeitragsaufkommen freuen. 2021 konnten sie „insgesamt fast ausgeglichene Bilanzen verzeichnen“, heißt es in einer Aussendung der „Kathpress“. Die Einnahmen aus dem Kirchenbeitrag beliefen sich 2021 österreichweit auf knapp 499 Millionen Euro. Für das Vorjahr liegt noch keine Endabrechnung vor. Insgesamt lagen die Gesamteinnahmen der zehn österreichischen Diözesen 2021 bei 665 Millionen Euro. DT/sba
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