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Vereinte Nationen verurteilen Christenverfolgung in Nicaragua

Nach der Christmette abgeführt: in den Weihnachtstagen hat das nicaraguanische Regime die Verfolgung intensiviert.
Demonstranten in Nicaragua zeigen ein Foto von Geistlichen
Foto: Alfredo Zuniga (AP) | Katholische Geistliche sind Feindbilder des nicaraguanischen Regimes. Bild eines Protestmarsches 2018, der die Kirche unterstützte.

Das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR), Regionalbüro für Mittelamerika und die Karibik, hat auf dem Sozialnetzwerk „X“ die jüngsten Angriffe der nicaraguanischen Regierung auf die Kirche angeprangert: „Das #OHCHR verurteilt das gewaltsame Verschwinden von Bischof Isidoro Mora in #Nicaragua seit 8 Tagen und die neue Welle von Verhaftungen von Geistlichen. Sie verletzen nicht nur ihre persönliche Freiheit, sondern auch das Recht auf Religionsfreiheit, einen Grundpfeiler eines jeden demokratischen Staates.“

In den letzten Tagen kam es erneut zu Verhaftungen von katholischen Geistlichen: Carlos Avilés, Generalvikar des Bistums Managua, und Héctor Treminio, Schatzmeister derselben Diözese, wurden am 28. Dezember festgenommen. Ebenfalls verhaftet wurde der Priester Jader Guido, zweiter Vikar der Kathedrale von Matagalpa. Er wurde nach der Hl. Messe am 24. Dezember von der Polizei abgeführt, dann aber vor Mitternacht freigelassen.

Zwei Bischöfe und vier Priester in Gefangenschaft

Die „Alianza Cívica por la Justicia y la Democracia de Nicaragua“ (Bürgerliche Allianz für Gerechtigkeit und Demokratie in Nicaragua) teilt auf ihrer Homepage (www.alianzacivicanicaragua.com) mit: „Wir verurteilen die Verfolgung, Schikanierung, Belagerung und Kriminalisierung der katholischen Kirche Nicaraguas durch die Ortega-Murillo-Diktatur. Wir nehmen mit großer Sorge die jüngsten Ereignisse zur Kenntnis, die nicht nur die Religionsfreiheit beeinträchtigen, sondern auch die Seelsorge- und Evangelisierungsarbeit gefährden.“

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Laut der „Bürgerlichen Allianz“ befinden sich in Nicaragua neben den Bischöfen Rolando Álvarez und Isidoro Mora vier Priester – Pablo Villafranca, Óscar Escoto, Carlos Avilés und Héctor Treminio – sowie der Seminarist Tony Palacio und namentlich nicht genannte Laien in Haft.

Die Allianz fordert „die Achtung ihrer körperlichen und psychischen Integrität und ihre sofortige und bedingungslose Freilassung, da sie kein Verbrechen begangen haben“. Die Oppositionsgruppe weist darauf hin, dass die katholische Kirche „im Laufe der Geschichte eine wichtige Rolle bei der Förderung der Grundwerte von Gerechtigkeit und Frieden“ in Nicaragua gespielt habe. DT/jg

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