Der Erzbischof von San Francisco, Salvatore Cordileone, hat sich öffentlich für den Erhalt der Heiligen Messe im Alten Ritus eingesetzt. In einem jüngst veröffentlichten Kommentar für die katholische US-Zeitung „National Catholic Register“ schrieb er: „Warum sollte man das unterdrücken, was ein erfolgreiches Mittel unter anderen ist, um mit Seelen in Verbindung zu treten, die weit von Christus entfernt sind, und sie in die liebende und rettende Begegnung mit ihm in der Gemeinschaft seiner Braut, der Kirche, zu bringen?“
Er sei beeindruckt von dem Phänomen, das sich „als Reaktion auf Gerüchte“ ereigne, Rom plane die Feier der katholischen Messe nach dem Römischen Messbuch von 1962 weiter einzuschränken. Er sorge sich zugleich, so Cordileone, „dass sich aufgrund einiger weniger Extremisten im Internet ein verzerrtes Bild von den Liebhabern der lateinischen Messe festgesetzt hat“.
Nicht nur Katholiken setzen sich für Alte Messe ein
Dankbar äußerte sich der Erzbischof, der zugleich Gründer und Vorsitzender des „Institut Benedikt XVI.“ für Kirchenmusik und göttliche Anbetung ist, für die Anfang Juli von Sir James MacMillan gestartete Petition zum Erhalt der Alten Messe. Neben diesem katholischen Musiker und Komponisten klassischer Musik haben über 40 weitere prominente britische Persönlichkeiten einen Brief an Papst Franziskus geschickt, „in dem sie ihn bitten, den Zugang zur lateinischen Messe zu erhalten“. Zu den Unterzeichnern gehörten „Katholiken und Nichtkatholiken, Gläubige und Ungläubige gleichermaßen“.
Wie Cordileone weiter ausführt, würden diese Unterzeichner sich „nicht gegen die neue Messe“ aussprechen, „sondern für die Form, die sie lieben, die sie nährt und inspiriert — so sehr, dass sie einen sichtbaren Anteil derjenigen ausmache, „die zu Schöpfern neuer Kunst und Schönheit werden, an denen die Welt teilhat und die sie feiert“.
Die Kraft der Schönheit nutzen
Der Erzbischof verglich den drohenden Verlust der Alten Messe mit jenem der Kathedrale von Notre-Dame de Paris, deren Zerstörung ein großer Verlust gewesen sei, „die nicht nur die Herzen und Seelen der dort betenden Katholiken und der Katholiken in aller Welt bewegte“. Wir lebten in einer Zeit, „in der wir die Kraft der Schönheit nutzen müssen, um Verstand, Herz und Seele zu berühren“, denn Schönheit habe die Qualität einer „unausweichlichen, realen Erfahrung, die nicht bestritten werden kann“, sagte er.
Heilige Schönheit hebe den Menschen aus der Welt der Zeit heraus und gebe einen Blick auf das frei, was die Zeit übersteige und letztlich Bestand habe, „auf das, was unser Ziel und unsere letzte Heimat ist: die Wirklichkeit Gottes“, so Cordileone. Es gebe eine Verbindung zwischen Schönheit und Evangelisierung. Der Erzbischof erklärte: Schönheit sei „in einer Zeit der Angst und der Unvernunft“ eine „weitgehend ungenutzte Ressource, um Menschen, insbesondere junge Menschen, mit der Botschaft des Evangeliums der Hoffnung zu erreichen“.
Er hoffe und bete, dass die Petition gehört und als das gesehen würde, was sie sei: „eine Gelegenheit, die Welt im Sinne der Schönheit zusammenzubringen - ein Weg, der schließlich und unweigerlich zu der immer alten und immer neuen Schönheit führt“. DT/dsc
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