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Theologischer Generationenwechsel bei US-Geistlichen

Laut einer aktuellen Studie sind junge Priester traditionsverbundener als ältere Mitbrüder.
Junge Männer werden zu Priestern geweiht
Foto: Philippe Lissac / Godong (imago stock&people) | Junge Männer werden zu Priestern geweiht: Eine Studie in den USA hat ergeben, dass die junge Generation von Priestern traditionsverbundener ist als ihre Vorgänger.

Junge Geistliche in den USA sind deutlich traditionsverbundener als ihre älteren Mitbrüder der Konzilsgeneration. Das zeigte die kürzlich von „The Catholic Project“, einer Forschungsgruppe der University of America in Washington, veröffentlichte Studie. Sie gilt als die größte unter katholischen Priestern durchgeführte Umfrage der letzten 50 Jahre.  Aus den Antworten der befragten Geistlichen geht hervor, dass sich mehr als 80 Prozent der nach 2020 geweihten Priester dezidiert als wertkonservativ oder orthodox, also lehramtsori-entiert einordnen. 

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Seit 2010 mehr Wertkonservative unter neugeweihten Priestern

Durch die Studie wird ein signifikanter Unterschied zwischen dem Selbstverständnis älterer Priester, die sich in der überwiegenden Mehrheit als politisch liberal und theologisch progressiv verstehen und den Jahrgängen neu geweihter Priester deutlich. Denn die Neuorientierung hin zu einer klaren Entscheidung für einen Glauben, der zu verstehen sucht, den Glauben also an die erste Stelle setzt und bewusst darauf verzichtet, die Lehre der Kirche infrage zu stellen, ist nicht erst in den letzten drei Jahren eingetreten. Schaut man sich die Zahlen aus den Jahren 2010 bis 2023 an, zeigt sich, dass sich in diesem Zeitraum mehr als die Hälfte der neugeweihten Priester als wertkonservativ bezeichnete.

Kein einziger der Befragten aus dieser Periode ordnete sich auf dem Spektrum als sehr progressiv ein. „Einfach ausgedrückt: die Anzahl der Neugeweihten, die sich als politisch liberal oder theologisch progressiv ansehen, ist seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil in einem ständigen Niedergang und  nun fast verschwunden“, heißt es in der Studie.  DT/reg

Die Analyse der Studie lesen Sie in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“.

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