Als eines der wenigen deutschsprachigen Printmedien berichtet die „Tagespost“ in ihrer kommenden Ausgabe über das 45. „Meeting für die Freundschaft unter den Völkern“ der Gemeinschaft Comunione e Liberazione in den Messehallen von Rimini. Das jährlich seit 1980 stattfindende Treffen war diesmal besonders gut besucht. Nach Angaben der Veranstalter nahm die Zahl der Teilnehmer nochmals um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr zu.
Man zählte 150.000 Präsenzen in den sechs Tagen des Meetings, mit jenen, die das Treffen über Livestream mitverfolgten, sollen es insgesamt sogar 900.000 gewesen sein. 3.000 freiwillige Helfer kümmerten sich um die Restauration, die Begleitung der Gäste und die Betreuung von über 10.000 Kindern. Das halbe italienische Kabinett war vertreten, auch viele Präsidenten der italienischen Regionen fanden den Weg in die Adria-Stadt. Von den 450 Referenten und Podiumsteilnehmern kamen etwa 100 aus dem Ausland, zahlreiche Länder und alle Kontinente waren vertreten. Aber aus Deutschland war niemand unter den Gästen und Rednern zu sehen. Und das gibt zu denken.
Brücken bauen, Verständigung ermöglichen
Katholische Intellektuelle und christliche Denker aus Deutschland scheinen im internationalen Diskurs über die großen Herausforderungen dieser Zeit abgehängt zu sein. Dabei thematisierte das Meeting nicht nur die derzeitigen internationalen Konflikte, sondern auch Fragen der Künstlichen Intelligenz, der Migration und der wirtschaftlichen Herausforderungen in einer globalisierten Welt. Nun war das Meeting nie eine klerikale Veranstaltung und immer weit davon entfernt, sich in einer Binnenschau um kirchenpolitische Fragen zu drehen. Als Freundschafts-Treffen der Völker und Kulturen wollte es immer eine Plattform sein, Brücken zu bauen, Verständigung zu ermöglichen und über die Schönheit des christlichen Glaubens auch zu einem Dialog mit Andersgläubigen zu finden.
Eine Folge des Synodalen Wegs?
Könnte es ein, dass der Synodale Weg vor allem katholische Intellektuelle dermaßen auf eine Nabelschau fixiert, die es ihnen so gut wie unmöglich macht, über den Tellerrand zu schauen? Oder ist man im Ausland, wie etwa bei den Organisatoren des Meetings in Italien, inzwischen schon so weit, dass man sich vom neudeutschen Weg, katholisch und auf andere Weise Kirche zu sein, nicht infizieren lassen möchte? Fragen, die man sich in katholischen Kreisen Deutschlands, nicht zuletzt im theologischen Raum, auch einmal stellen sollte. DT/gho
Lesen Sie in der kommenden Ausgabe einen ausführlichen Bericht über das internationale Freundschafts-Treffen von Comunione e Liberazione.