Der prominente Grazer Theologe Philipp Harnoncourt ist in der Nacht auf Dienstag im Alter von 89 Jahren verstorben. Verdienste erwarb sich der jahrzehntelang um Einheit und Dialog bemühte katholische Priester vor allem im Bereich der Ökumene mit den orthodoxen und altorientalischen Kirchen.
Der 1931 in Berlin geborene Philipp Harnoncourt hatte berühmte Verwandte: Der in Tirol und der Steiermark bis heute vielgerühmte Erzherzog Johann von Österreich (ein Bruder von Kaiser Franz I.) war sein Ururgroßvater mütterlicherseits, der weltberühmte Dirigent und Musiker Nikolaus Harnoncourt sein Bruder.
Höchstes Ansehen bei Christen in Osteuropa und im Orient
Er selbst studierte Theologie in Graz und München, hier unter anderem bei Romano Guardini, wurde 1954 zum Priester geweiht und gründete 1963 die Abteilung für Kirchenmusik an der Kunstuniversität Graz. Von 1972 bis 1998 war er Vorstand des Instituts für Liturgiewissenschaft, Christliche Kunst und Hymnologie an der Universität Graz.
Ab 1986 arbeitete Philipp Harnoncourt im Vorstand der vom Wiener Kardinal Franz König gegründeten Ökumenischen Stiftung „Pro Oriente“ mit, die den Dialog mit den orthodoxen und altorientalischen Kirchen pflegt. Nicht nur mit seinen akademischen Fachbeiträgen, sondern mit zahlreichen Studienreisen und Forschungsaufenthalten bei den Christen in Osteuropa und im Orient hat sich Harnoncourt bei den orthodoxen und altorientalischen Kirchen höchstes Ansehen erworben.
DT/sba
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