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Konzertorganist: „Gregorianik übt eine heilsame Wirkung aus“

Der gregorianische Choral sei für den Gemeindegesang von zeitloser Bedeutung, meint der Konzertorganist Sven Scheuren. Deutsches Kirchenlied und Gregorianik würden sich ergänzen.
Kirchenmusik
Foto: Jan Woitas (dpa-Zentralbild) | Mit Nachdruck unterstreicht der Kirchenmusiker Scheuren die ganzheitliche Wirkung des gregorianischen Chorals. Im Bild: Thomanerchor in Leipzig.

Der Konzertorganist und Kantor an der Kölner Wallfahrtskirche St. Maria in der Kupfergasse, Sven Scheuren, hat die zeitlose Bedeutung des gregorianischen Chorals für den Gemeindegesang unterstrichen. Im Vorfeld der Festwoche des Marienheiligtums in der Kölner Innenstadt, in dem das Gnadenbild der Schwarzen Muttergottes verehrt wird, unterstrich Scheuren gegenüber dieser Zeitung, deutsches Kirchenlied und Gregorianik schlössen sich ja gegenseitig nicht aus, sondern ergänzten sich. 

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Latein keine unüberwindliche Hürde

Bereits Kinder und Jugendliche erlebten in den Choralämtern die lateinischen Gesänge, zudem könne die Gottesdienstgemeinde die ihr zukommenden Texte des heiligen Messopfers durch die regelmäßige Praxis auswendig sprechen oder singen. Das im Wechsel von Choralschola und Gläubigen gesungene Ordinarium Missae werde ebenso beseelt und engagiert mitgesungen wie die deutschen Kirchenlieder.

In der lateinischen Sprache sieht Scheuren keine unüberwindliche Hürde: Vielleicht verstehe nicht jeder Messbesucher beim Proprium jedes einzelne Wort, aber alle verstünden es der Essenz nach, erklärte er. Das Liederbuch des Wallfahrtsortes enthalte die Texte des Messordos in deutscher und lateinischer Sprache, ebenso die Texte zahlreicher Proprien. Latein schließe niemanden aus, sondern verbindet die Gläubigen vielmehr, so Scheuren.

Mit Nachdruck unterstrich der Kirchenmusiker die ganzheitliche Wirkung des gregorianischen Chorals. „Gerade beim Hören des gregorianischen Propriums ergibt sich die Möglichkeit des Rückzugs aus Betriebsamkeit und Unrast des Alltags, können wir uns in innerer Ruhe und Kontemplation auf Gott hin öffnen. Gregorianik bewirkt mit ihren langen Melodiebögen, dem sanften Fließen der Melodien und der schwebenden Rhythmik eine Senkung des Muskeltonos, lässt das Gehirn im Bereich der Alphawellen arbeiten und übt eine beruhigende, ja heilsame Wirkung aus.“  DT/reg

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Was Scheuren als Musiker durch den lateinischen Choralgesang gewinnt, erfahren Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost.

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