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Fernteilnahme an der Heiligen Messe in Corona-Zeiten

Geistige Kommunion, Livestream-Gottesdienste im Familienkreis, passende Kleidung: Einige Vorschläge für die Mitfeier virtueller „Hausgottesdienste”.
Coronavirus: Gottesdienst als Livestream
Foto: Christophe Gateau (dpa) | Dass zurzeit lediglich die Möglichkeit besteht, virtuell an der Messfeier teilzunehmen, könnte eine Chance bieten, den Wert der realen Gegenwart des Herrn in der Eucharistie neu zu entdecken.

Für die allermeisten Katholiken bleibt in Zeiten der Coronakrise der Besuch einer Heiligen Messe verwehrt. Viele Kirchen sind dennoch offen. Ein Besuch beim Allerheiligsten kann zwar nicht die Mitfeier des Kreuzesopfers Christi „ersetzen“, bietet gleichwohl zusammen mit einer geistigen Kommunion oder mit einer anderen Andacht Gelegenheit, sich mit dem eucharistischen Herrn geistlich zu vereinigen. In manch einer Pfarrei besteht zudem Beichtgelegenheit und/oder die Möglichkeit zum Empfang der Kommunion.

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Virtuell der Messfeier beiwohnen

Im Internet gibt es inzwischen vielfältige Angebote, damit die Gläubigen wenigstens virtuell einer Messfeier beiwohnen können, etwa der Messe des Papstes im vatikanischen Santa-Marta-Haus. Die konfessionsübergreifende Online-Plattform „Live-Gottesdienste“ wartet mit Links zur Übertragung der Heiligen Messe beispielsweise aus dem Kölner oder dem Würzburger Dom auf.

Damit die Messeübertragung zu einem regelrechten „Hausgottesdienst“ wird, kann beispielsweise ein Kreuz oder ein Muttergottesbild neben dem Fernseher oder Computer-Bildschirm aufgestellt werden. Diesen und weitere Vorschläge zur aufmerksamen virtuellen Mitfeier der Heiligen Messe bietet etwa die Opus-Dei-Homepage.

Ein solcher Vorschlag lautet: „Versuche die Messe so mitzufeiern, als wärst du in deiner Pfarre: Beim Lesen des Evangeliums stehen, während der Gabenbereitung sitzen, knien bei der Wandlung usw. Diese Gesten sind bedeutungsvoll.“ Die passende Kleidung gehört freilich ebenfalls zum würdigen Mitverfolgen der heiligen Messe: „Ziehe dich für das Ereignis passend an: Zwar ist man zuhause, aber der Pyjama sollte für die Schlafenszeit und der Jogginganzug für die Sportzeit sein“, heißt es unter Vorschlag Nummer drei.

"Lass Dir Zeit"

An der Stelle der Kommunionausteilung kann eine geistige Kommunion gebetet werden. Als möglicher Text wird der Wortlaut der geistigen Kommunion vorgeschlagen, die Opus-Dei-Gründer der heilige Josefmaria Zeit seines Lebens oft betete: „Ich möchte dich empfangen, o Herr, mit jener Reinheit, Demut und Andacht, mit der deine heilige Mutter dich empfing, mit dem Geist und der Inbrunst der Heiligen.“

„Lass Dir Zeit“ heißt es als Vorschlag Nummer sechs: „Bleibe nach dem Ende der Messe noch sitzen, um für alle zu beten: Für die Verstorbenen, Kranken, das Gesundheitspersonal, die Regierungsbeamten und natürlich für die Kirche, den Papst, unsere Bischöfe und Pfarren.“

Die Eucharistie neu entdecken

Nach Möglichkeit – so die Vorschläge – sollte die Übertragung der heiligen Messe zusammen mit Familienmitgliedern mitverfolgt werden: „Wenn alle vereint sind, fällt die Konzentration leichter. Wähle eine Zeit aus, die für alle passt, und mache daraus ein Familienevent.“

Dass zurzeit lediglich die Möglichkeit besteht, virtuell an der Messfeier teilzunehmen, ist zwar schmerzlich. Andererseits könnte dies eine Chance bieten, den Wert der realen Gegenwart des Herrn in der Eucharistie neu zu entdecken.

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