Der Berliner Erzbischof Heiner Koch plädiert dafür, dass bei potenziell anstehenden Lockerungen des öffentlichen Lebens die Religionsausübung nicht benachteiligt werde. Insbesondere die Bedeutung der christlichen Gottesdienste hebt Koch hervor, wie es in einer Pressemitteilung des Berliner Erzbistums heißt. Diese seien wichtig „in der jetzigen Krise für den Zusammenhalt in den Gemeinden und für die intensive Begegnung mit Gott“.
"Wir tun dies zum Schutz der Menschen"
Das Erzbistum Berlin trage auch weiterhin die Regelungen mit, die von Bund und Ländern vorgegeben würden. „Wir tun dies zum Schutz der Menschen“, so Koch. „Wir wissen es nicht besser als die Fachleute, die Virologen und anderen Mediziner. Als Kirche sind wir solidarisch.“ In der Krise gehe es nicht darum, Freiheiten zu beanspruchen, auch nicht die Religionsfreiheit, „sondern Menschen zu schützen und auch die nicht zu überfordern, die sich um die Kranken kümmern“.
Darüber hinaus heißt es, Erzbischof Koch fordere keinen Sonderweg für die Kirchen, weise aber darauf hin, dass „in dem Maß, in dem Veranstaltungen ermöglicht werden, erheben wir natürlich auch den Anspruch, Gottesdienste feiern zu können“. Das Berliner Erzbistum setze sich für wirksame Regelungen ein, die dann auch überall gelten.
Überall die gleichen Abstandsregelungen
So müssten Abstandsregelungen gleichermaßen in Supermärkten, Museen, Gaststätten und Kirchen gelten. „Wir werden für längere Zeit lernen müssen, körperlich Abstand zu halten“, so Koch. Die Fachleute müssten sagen, wie groß der Abstand sein soll. „Das werden wir dann auch in unseren Gottesdiensten umsetzen. Damit wäre auch geregelt, dass die Zahl der Teilnehmenden von der Größe der Räume abhängt.“
DT/mlu
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