400.000 Jugendliche aus fast 200 Ländern feiern eine Woche gemeinsam in Lissabon ihren Glauben und ihre Gemeinschaft. Nachricht Ende. Keine Gewalt, keine Ausgrenzung, kein Rassismus, keine Übergriffe. Und daher auch in vielen Medien kaum eine Erwähnung wert. Dabei ist das, was hier auf dem Weltjugendtag in Lissabon passiert, ein unglaubliches Zeugnis für die wahrhaft friedensstiftende Wirkung des christlichen Glaubens.
Der Weltjugendtag ist sämtliche Investitionen wert
In einer Zeit, in der kein Großereignis ohne gewaltsame Ausschreitungen abläuft und sich eine gewisse Abstumpfung gegenüber Brutalitäten aller Art in der Gesellschaft breit gemacht hat, müsste das aufrütteln. Nicht nur die Katholiken, sondern auch die politischen Verantwortlichen dieser Welt, die allerorten mit zunehmenden Spaltungen zu kämpfen haben, die nicht selten in Blutvergießen enden. Der Gegensatz ist einfach allzu unübersehbar. Was hier in Lissabon passiert, sollte aufhorchen lassen, und zwar weit über den katholischen Raum hinaus.
Wenn doch hier und da einmal über den Weltjugendtag berichtet wird, dann aus Sicht jener, die gerne die hohen Kosten und den ökologischen Impact skandalisieren. Wer einmal eine Minute nachdenkt, dem sollte klar sein, dass der Effekt, den diese Veranstaltung für Jugendliche aus der ganzen Welt erzielt, sämtliche Investitionen wert ist. Dass junge Menschen so vieler Länder die Erfahrung machen, über alle nationalen und ethnischen Grenzen hinweg geschwisterlich miteinander zu leben – es gibt eigentlich nichts Wichtigeres, worin man öffentliche Gelder stecken könnte. Andernfalls sind auch sämtliche Friedensbemühungen rund um die Welt langfristig betrachtet umsonst.
Der Friede des eucharistischen Heilands geht auf die Menge über
Was während des Weltjugendtags passiert, wird man trotzdem nur selten in den 20-Uhr-Nachrichten sehen. Es scheint einfach zu langweilig, wenn sich junge Menschen aus verschiedenen Ländern während des Friedensgrußes bei einer heiligen Messe in die Arme fallen und dann gemeinsam die Eucharistie empfangen. Egal, was man vom Friedensgruß in der heiligen Messe hält, wer an der Eröffnungsmesse des Weltjugendtags teilgenommen hat, konnte körperlich spüren, wie der Friede des eucharistischen Heilands auf die Menge überging.
Wer wissen will, warum die Weltjugendtage in größter Friedfertigkeit ablaufen und Delegationen anderer Länder nicht ausgebuht, sondern bejubelt werden, genau das ist der Grund. Christus schenkt Frieden. Buchstäblich. Das dürfen auch Christen selbst wieder wörtlicher nehmen.
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