Können bald Frauen in der katholischen Kirche Diakoninnen werden? Diese Frage beschäftigte nicht nur die katholische Kirche in Deutschland im Rahmen des Synodalen Wegs; Der Vatikan prüft bereits seit 2016 und besonders seit der Weltsynode mögliche Rollen und Dienste von Frauen in der Kirche, insbesondere das Diakonat der Frau. Wie das vatikanische Synodensekretariat am Montag mitteilte, soll ein Abschlussbericht der im Zuge der Weltsynode eingesetzten Gremien zu diesem Thema bald dem Papst vorgelegt werden.
Papst Franziskus hatte während der Weltsynode beschlossen, heikle Themen wie das Diakonat der Frau in eigene Studiengruppen auszulagern. Seitdem untersucht eine solche Gruppe die Stellung der Frau im Leben und in der Leitung der Institution, eine weitere beschäftigt sich explizit mit der Frage nach einem Diakonat der Frau. Einem Bericht der katholischen Nachrichtenagentur (KNA) zufolge behandeln die Gremien neben der Frauenfrage auch die Ausbildung von Priestern, die Rolle des Bischofs, die Beziehung zu anderen Kirchen sowie die Themen Armut und Polygamie. Bis Ende des Jahres sollen die Studiengruppen ihre Ergebnisse und Empfehlungen an Papst Leo XIV. übermitteln. Leo hatte nach dem Tod seines Vorgängers Franziskus die Frist für die Abschlussberichte um ein halbes Jahr verlängert und zwei weitere Studiengruppen eingerichtet.
Frauendiakonat beschäftigt Kirche schon länger
Papst Franziskus hatte schon 2016 nach einer Begegnung mit den internationalen Ordensoberinnen eine Studienkommission eingesetzt, die das Diakonat der Frau in der Frühkirche untersuchen sollte, insbesondere im Hinblick auf die Rolle von Frauen in der kirchlichen Hierarchie. Die Ergebnisse dieser Gruppe waren nicht eindeutig, auch gab es keine klare Empfehlung, ob Frauen in der katholischen Kirche heute zu Diakoninnen ordiniert werden sollten oder nicht, sodass sich 2020 eine weitere Gruppe mit diesem Thema beschäftigte. Ergebnisse liegen nicht vor.
In Deutschland wurde das Diakonat der Frau besonders im Rahmen des Synodalen Wegs forciert. Das Synodalforum „Frauen in Diensten und Ämtern“ legte einen Handlungstext zum Frauendiakonat vor, indem darauf hingewiesen wird, dass das Diakonat von Frauen seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil auf einer breiten theologischen und kirchlichen Basis geführt werde. Man argumentierte, dass durch eine Zulassung von Frauen zum Diakonat das diakonische Profil der Kirche gestärkt werden könnte und forderte die Öffnung des sakramentalen Diakonats für Frauen. DT/dsc
Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.










