Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Bischofssynode über die Synodalität

Rom: Synode probiert Neues aus

Exerzitien, theologische Kurzvorträge und ein Bußakt wegen Missbrauch, Krieg und mangelnder Aufmerksamkeit gegenüber Flüchtlingen sollen Synodalität vertiefen.
Papst Franziskus im Petersdom
Foto: IMAGO/IPA/ABACA (www.imago-images.de) | Den eigentlichen Synodalversammlungen, die Papst Franziskus am Mittwoch, den 2. Oktober, mit einer Messe auf dem Petersplatz eröffnet, werden zweitägige Exerzitien vorgeschaltet, an denen alle Synodalen teilnehmen ...

Bei der zweiten römischen Bischofssynode über die Synodalität vom 2. bis 27. Oktober wird es einige Neuheiten geben. Der Generalsekretär der römischen Bischofssynode, Kardinal Mario Grech, und der Generalrelator der Synode, Kardinal Jean-Claude Hollerich SJ, haben sie am Montagmittag vorgesellt. Zunächst werden den eigentlichen Synodalversammlungen, die Papst Franziskus am Mittwoch, den 2. Oktober, mit einer Messe auf dem Petersplatz eröffnet, zweitägige Exerzitien vorgeschaltet, an denen alle Synodalen teilnehmen können beziehungsweise sollen. Zwei Messen, Meditationen, Hinführungen zum „Gespräch im Geist“ und Zeiten des persönlichen Gebets finden direkt im Petersdom oder in der Synodenaula statt und nicht wie im vergangenen Jahr im außerhalb Roms gelegen Sacrofano. Sie sollen unterstreichen, dass die Synode ein geistliches Ereignis ist, das sich dem Wirken des Heiligen Geistes öffnen soll. 

Theologie in Kurzvorträgen

Neu sind auch vier theologisch-pastorale Foren, die im Verlauf der Synode stattfinden sollen und auch einem interessierten Publikum offenstehen. Zwei finden am Mittwoch, den 9. Oktober, von 18 Uhr bis 19.45 Uhr statt, eins im Patristischen Institut Augustinianum direkt neben dem Petersplatz, das andere in der Generalkurie der Jesuiten. Am Mittwoch, den 16. Oktober, finden an denselben Orten zur selben Zeit nochmals zwei Foren statt.

Lesen Sie auch:

Die Themen der vier Veranstaltungen lauten: Das Volk Gottes, Subjekt der Mission, die Stellung und die Autorität des Bischofs in einer synodalen Kirche, die gegenseitige Beziehung zwischen Orts- und Universalkirche sowie die Ausübung des Primats und die Synodalität. Bei jedem Forum sollen vier bis fünf Redner zu Wort kommen – wer das ist, muss sich noch zeigen – und jeweils zehn bis 15 Minuten sprechen, dann ist Gelegenheit für Fragen aus dem Publikum.

Bußakt wegen Missachtung der Migranten

Zudem findet am 1. Oktober um 18 Uhr im Petersdom ein Bußakt statt. Papst Franziskus führt den Vorsitz. Drei Opfer berichten von erlittenem Unrecht. Es geht um die Sünde des Missbrauchs, die Sünde des Kriegs und die Sünde der Gleichgültigkeit gegenüber dem zunehmenden Drama der Migration. Dann werden Bekenntnisse abgelegt von Personen, die an diesen Sünden aktiv oder durch Unterlassung mitgewirkt haben. Im Namen aller Gläubigen wird der Papst dann Gott um Vergebung bitten.

Zu dem Bußakt, den das Synodensekretariat gemeinsam mit den Unionen der Ordensoberen (USG und UISG) organisiert, sind besonders Jugendliche eingeladen. Nach diesem Bußakt beginnen dann am Tag darauf die eigentlichen Beratungen an den runden Tischen in der Synodenaula.  DT/gho

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Meldung Bischof Kardinäle Papst Franziskus Petersplatz Päpste

Weitere Artikel

Papst Leo spricht am Sonntag Carlo Acutis und Pier Giorgio Frassati heilig. Für viele katholische Jugendliche ist es die Heiligsprechung des Jahrzehnts.
03.09.2025, 17 Uhr
Regina Einig Guido Horst
Homo-Segnungen und Diakoninnen: In seinem ersten ausführlichen Interview nennt der Papst Fehlentwicklungen, die die deutschen Bischöfe zur Korrektur auffordern.
25.09.2025, 05 Uhr
Guido Horst

Kirche

Herausgefordert von Biotechnik und Künstlicher Intelligenz: Die Unantastbarkeit der Menschenwürde war Thema eines Symposiums der beiden Ratzinger-Schülerkreise in Rom.
02.10.2025, 11 Uhr
Maximilian Welticke
Näher zur eucharistischen Anbetung: Adoratio machte es möglich, mit Vorträgen, Gebetszeiten und Begegnung. Auch Bischof Oster und Sophia Kuby kamen.
02.10.2025, 05 Uhr
Elisabeth Hüffer