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Papst Leo spricht Carlo Acutis und Pier Giorgio Frassati heilig

Zwei Heilige als Einladung, „das Leben nicht zu vergeuden, sondern es nach oben hin auszurichten“: Papst Leo würdigt die beiden neuen Heiligen vor Tausenden Gläubigen auf dem Petersplatz.
Heiligsprechung von Pier Giorgio Frassati und Carlo Acutis
Foto: IMAGO/Riccardo De Luca (www.imago-images.de) | Zu der Doppel-Heiligsprechung kamen am Wochenende Hunderttausende Gläubige nach Rom. Die Heiligen Carlo Acutis und Pier Giorgio Frassati haben auch in Deutschland eine große Anhängerschaft, vor allem zahlreichen ...

Eine Doppel-Heiligsprechung in Rom, die besonders viele katholische Jugendliche begeistert: Papst Leo XIV. hat am Sonntagvormittag den Internet-Apostel Carlo Acutis (1991–2006) und den Dominikaner-Tertiar Pier Giorgio Frassati (1901–1925) in das Verzeichnis der Heiligen aufgenommen. Acutis ist damit der erste Heilige aus der Generation der „Millennials“, der in den Jahren um die Jahrtausendwende herum Geborenen. 

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In seiner Predigt vor Tausenden von Menschen auf dem Petersplatz erklärte der Papst, die Heiligen Pier Giorgio Frassati und Carlo Acutis seien „eine Einladung an uns alle, vor allem an die jungen Menschen, das Leben nicht zu vergeuden, sondern es nach oben hin auszurichten und es zu einem Meisterwerk zu machen“. Die „einfache, aber erfolgreiche Formel ihrer Heiligkeit“ brachte Leo zum Ausdruck, indem er die neuen Heiligen zitierte: „,Nicht ich, sondern Gott‘, sagte Carlo. Und Pier Giorgio: ,Wenn Gott im Zentrum deines Handelns steht, dann wirst du das Ziel erreichen.‘“ Der Papst rief die versammelten Gläubigen dazu auf, dem Zeugnis der beiden Heiligen zu folgen, „damit wir das Leben in seiner ganzen Fülle genießen und dem Herrn beim Fest im Himmel entgegengehen können“.

Liebe zu Gott mit einfachen Mitteln gepflegt

Leo XIV. ging in seiner Predigt im Rahmen der Messfeier, an der mehr als 300 Bischöfe und Kardinäle sowie 1.700 Priester teilnahmen, auch auf das Leben und die Frömmigkeit von Carlo Acutis und Pier Giorgio Frassati ein. Er hob hervor: Beide hätten ihre Liebe zu Gott und ihren Brüdern und Schwestern mit einfachen Mitteln gepflegt, die allen zugänglich seien: die tägliche Heilige Messe, das Gebet und insbesondere die Eucharistische Anbetung. „Carlo sagte: ,In der Sonne wird man braun. Vor der Eucharistie wird man heilig‘, und weiter: ,Traurig ist, wer auf sich selbst schaut, glücklich ist, wer auf Gott schaut. Bekehrung ist nichts anderes, als den Blick von unten nach oben zu lenken, eine einfache Bewegung der Augen genügt‘.“

Heiligsprechung im Vatikan
Foto: Guido Horst | Papst Leo XIV. hat am Sonntagvormittag vor Tausenden Gläubigen den Internet-Apostel Carlo Acutis (1991–2006) und den Dominikaner-Tertiar Pier Giorgio Frassati (1901–1925) in das Verzeichnis der Heiligen aufgenommen.

Zudem betonte der Papst, dass auch die regelmäßige Beichte eine große Rolle im Leben der beiden neuen Heiligen gespielt habe. So habe Carlo Acutis einmal geschrieben: „Das Einzige, was wir wirklich fürchten sollten, ist die Sünde.“ Und er habe sich darüber gewundert, dass die Menschen sich so sehr um die Schönheit ihrer Körper sorgten und sich nicht um die Schönheit ihrer Seelen kümmerten.

Beide, Acutis und Frassati, hätten sich durch eine große Verehrung für die Heiligen und die Jungfrau Maria ausgezeichnet – sowie durch eine großzügige Nächstenliebe, betonte der Papst. „Pier Giorgio pflegte zu sagen: ,Um die Armen und Kranken herum sehe ich ein Licht, das wir nicht haben.‘ Er nannte die Nächstenliebe ,das Fundament unserer Religion‘ und wie Carlo praktizierte er sie vor allem in kleinen, oft verborgenen, konkreten Gesten und lebte das, was Papst Franziskus ,die Heiligkeit von nebenan‘ genannt hat.“

Hunderttausende Gläubige in Rom

Carlo Acutis und Pier Giorgio Frassati starben beide sehr jung an schweren Krankheiten, erster im Alter von 15, letzterer mit 24 Jahren. „Selbst als sie von Krankheiten heimgesucht wurden, die ihrem jungen Leben ein jähes Ende bereiteten, hielt sie das nicht davon ab, Gott zu lieben, sich ihm darzubringen, ihn zu loben und für sich selbst und für alle zu beten“, so Papst Leo. Und er führte ein Zitat Pier Giorgio Frassatis an: „Der Tag, an dem ich sterbe, wird der schönste Tag meines Lebens sein.“ Auf sein letztes Foto, das ihn bei seinem großen Hobby, dem Bergsteigen zeigt, habe Frassati geschrieben: „Auf dem Weg nach oben.“ Carlo Acutis wiederum habe gerne gesagt, „dass der Himmel uns schon immer erwartet und dass die Liebe zum Morgen darin besteht, dass man heute das Beste gibt“.

Zu der Doppel-Heiligsprechung kamen am Wochenende Hunderttausende Gläubige nach Rom. Der Vatikan hatte aufgrund des großen Menschenaufkommens ab Mitternacht die Sicherheitsstufe erhöht. Die Heiligen Carlo Acutis und Pier Giorgio Frassati haben auch in Deutschland eine große Anhängerschaft, vor allem zahlreichen jungen Gläubigen gelten sie als Vorbilder. Insbesondere Carlo Acutis hat die eucharistische Anbetung beflügelt. In Deutschland werden mehrere Reliquien von ihm verehrt, etwa in Berlin, Hamburg, Köln und München. Wer am Sonntag nicht auf dem Petersplatz sein konnte, hatte in Hamburg und Köln die Gelegenheit, die Feierlichkeiten gemeinsam mit Carlo-Acutis-Freunden live zu verfolgen.  DT/mlu

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