Papst Franziskus hat in einem Interview mit dem jesuitischen „America Magazine“ sein „Nein“ zum Frauenpriestertum erneut bekräftigt. Das petrinische Prinzip habe „keinen Platz“ für die Weihe von Frauen. Der Platz für Frauen müsse im Vorbild Mariens oder in der Verwaltung der Kirche gefunden werden, argumentierte Franziskus. „Ich glaube wir haben zu oft in unseren Katechesen versagt, wenn wir diese Dinge erklären.“
Der Blick nur auf die Weiheämter „reduziert“
Der Papst bemerkte, dass das „Wesen der Kirche“ amputiert würde, wenn der Blick nur auf die Weiheämter gerichtet sei. Eine Kirche, die nur den Blick auf das petrinische Prinzip richten würde, „wäre eine Kirche, die, so würde man denken, auf ihre Weihe-Dimension und sonst nichts reduziert ist.“ Franziskus erläuterte weiter: Nach dem marianischen Prinzip sei die Kirche Frau und Gemahlin. Sie könne deshalb in der Weiblichkeit Mariens als die „Frau in der Kirche“ ein Spiegelbild ihrer eigenen Gestalt sehen.
Das petrinische und das marianische Prinzip
Mit Blick auf die Frage von Frauen in Verwaltungsämtern bemerkte er, dass die Abläufe auf vatikanischen Positionen, an denen Frauen eingesetzt wurden, heute besser funktionieren. Vor zwei Jahren habe er beispielsweise fünf Frauen in den Wirtschaftsrat aufgenommen, „und das war eine Revolution“, so der Papst. Auch die stellvertretende Gouverneurin des Vatikans sei weiblich. „Wenn eine Frau in die Politik geht oder Dinge verwaltet, tut sie dies generell besser“, so Franziskus.
Die Kirche habe sich aber zu sehr auf das administrative Prinzip verlassen, „was auf Dauer nicht funktioniert“. Seine Erklärung sei natürlich „verkürzt“, damit aber wolle er „die zwei theologischen Prinzipien hervorheben, das petrinische und marianische Prinzip, die die Kirche ausmachen.“ Es sei, so Franziskus, also keine „Entbehrung“, wenn die Frauen nicht in die Weiheämter eintreten können. Ihr Platz sei vielmehr einer, der „viel wichtiger“ sei und der viel deutlicher in den Katechesen entwickelt werden müsse. DT/jmo
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