Im Vatikan deutet immer mehr auf eine Kursänderung im Umgang mit der Alten Messe hin. Nach Informationen der italienischen Tageszeitung „Il Giornale“ werden unter Papst Leo XIV. erste Hinweise auf eine neue Linie sichtbar, die die von Papst Franziskus 2021 erlassenen Einschränkungen der Messfeier in der „außerordentlichen Form“ des römischen Ritus dank weitreichender Ausnahmegenehmigungen aufweichen könnte.
Wie „Il Giornale“ unter Berufung auf die britische Zeitschrift „The Spectator“ berichtet, sollen Bischöfe in England und Wales künftig auf Antrag erweiterte Möglichkeiten zur Feier der traditionellen Lateinischen Messe erhalten. Entsprechende Hinweise habe der Apostolische Nuntius im Vereinigten Königreich, Erzbischof Miguel Maury Buendía, den britischen Bischöfen gegeben. Nach Informationen von „Il Giornale“ sei dies zudem durch namentlich nicht genannte britische Quellen bestätigt worden.
Ausnahmen weltweit als Norm?
Dem Bericht der italienischen Zeitung zufolge erläuterte der Nuntius während der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz von England und Wales, Papst Leo wolle das von seinem Vorgänger erlassene Motu proprio „Traditionis custodes“ zwar nicht aufheben, aber „substanzielle Lockerungen“ für jene gewähren, die eine Ausnahme beantragen. Dadurch würden auch die späteren verschärfenden Vorgaben des Dikasteriums für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung in ihrer praktischen Wirkung deutlich abgeschwächt.
Die erwarteten Ausnahmen dürften sich voraussichtlich nicht auf das Vereinigte Königreich beschränken, sondern weltweit zur Norm werden, so „Il Giornale“ weiter. Die von Papst Franziskus 2021 erlassenen Einschränkungen der Feier der heiligen Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus hatten seit ihrer Veröffentlichung innerkirchliche Kontroversen ausgelöst. DT/mlu
Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.









