Die Initiative „Maria 1.0“ hat die aktuelle Stellungnahme des Glaubenspräfekten, Kardinal Victor Manuel Fernández, zu „Fiducia Supplicans“ kritisiert und ihm "reguläre Irreguliertheit" vorgeworfen. In einer am Freitag veröffentlichten Pressemitteilung schreibt die Initiative, zwar gebe es „nun für alle Seiten erheblich mehr Klarheit, was das Dikasterium tatsächlich gestattet sehen will“ – allerdings bestehe weiterhin Klärungsbedarf, denn Verwirrung entstehe „durch die Formulierung, dass ein irreguläres Paar gesegnet würde, obwohl das Richtbeispiel für die Segensformel“ von Fernandez in Bezug auf auf ein geschieden-wiederverheiratetes Paar „explizit nur Einzelne betrifft“.
Weiter kritisiert „Maria 1.0“ die in der römischen Erklärung vorgenommene Unterscheidung von „traditionellen, ,liturgischen oder rituellen‘ und ,spontanen oder seelsorgerisch motivierten‘ Segnungen“, sei doch eine nichtliturgische Segnung „etwa so sinnig wie ein außerrechtlicher Vertragsabschluss, mit einem Wort, eine contradicitio in adjecto“.
Trennung von priesterlichem und kirchlichem Wirken ist Heterodoxie
Liturgie finde immer statt, wo ein Kleriker im Namen der Kirche agiere, so die Initiative. Die Frage sei: „Wenn ein Priester einen Segen aber nicht im Namen der Kirche spendet, in wessen Namen handelt er dann?“ Sollte der „Vorwurf der Heterodoxie zutreffen“, den der Glaubenspräfekt in seiner Stellungsname zurückweise, „dann eben in der Idee einer solchen Trennung priesterlichen und kirchlichen Wirkens“.
Ein Vergleich mit dem Segen der Eltern über ihr Kind verbiete sich, findet die Initiative, „da diese nicht aus der göttlichen Vollgewalt herrühren, die Christus Seiner Kirche verliehen hat, sondern aus der natürlichen Struktur der Familie; sie sind eigentlich als Segnungen im analogen Sinne zu bezeichnen“. DT/dsc
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