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Leo XIV. eröffnet das Generalkapitel „seines“ Augustinerordens

Hören, was der Geist zu sagen hat: Papst Leo eröffnet das Generalkapitel des Augustinerordens. Nun müssen die Ordensmänner einen neuen Generalprior wählen.
Leo XIV. in der Basilika Sant'Agostino
Foto: IMAGO/VATICAN MEDIA (www.imago-images.de) | Zuhause bei der Ordensfamilie: Leo XIV. eröffnet das Generalkapitel des Augustinerordens.

Über die drei Gaben des Zuhörens, der Demut und der Einheit hat Leo XIV. gepredigt, als er am Montagabend das 188. Generalkapitel „seines“ Augustinerordens eröffnete, das jetzt in Rom einen neuen Generalprior zu wählen hat. Er tat das an traditionsreichem Ort: Die Basilika des heiligen Augustinus in der Nähe der Piazza Navona beherbergt die letzte Ruhestätte der heiligen Monika, der Mutter des Ordensvaters, und bewahrt ein Marienbild von Caravaggio sowie ein Prophetenfresko Raffaels. Vor Beginn des Gottesdienstes mit zahlreichen Augustinermönchen und weiteren Mitgliedern der augustinischen Ordensfamilie betet der Papst in der Kapelle der heiligen Monika. Der scheidende Generalprior Alejandro Moral dankte Papst Leo für das „wertvolle Geschenk, das Generalkapitel zu eröffnen“, und erinnerte daran, dass der Augustinerorden im Mittelalter auf Wunsch des Heiligen Stuhls entstanden sei.

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Der Heilige Geist, sagte Papst Leo in seiner Predigt, spreche „heute wie in der Vergangenheit, in den Tiefen des Herzens, und durch die Brüder und die Lebensumstände“. Darum sei es wichtig, dass das Ordenskapitel vor allem ein „Hören“ sei: „ein Hören auf Gott und auf die anderen“. Dann die Gabe der Demut: Der heilige Augustinus habe die Vielfalt der Weisen, in denen der Heilige Geist im Laufe der Jahrhunderte über die Welt ausgegossen wurde, als eine Einladung interpretiert, „uns angesichts der Freiheit und Unergründlichkeit des Handelns Gottes klein zu machen. Niemand solle glauben, alle Antworten zu kennen“. So wie der Himmel über der Erde sei, so würden auch die Wege des Herrn „unsere Wege und seine Gedanken unsere Gedanken“ überragen.

Schließlich die Gabe der Einheit: Sie sei ein unverzichtbares Ziel eurer Bemühungen, mahnte der Papst, „aber nicht nur das: Sie sei auch das Kriterium, an dem ihr euer Handeln und eure Zusammenarbeit misst, denn was eint, kommt von ihm, was trennt, kann nicht von ihm kommen“. Und wieder zitierte Leo den heiligen Augustinus: „Denn so wie die geistlichen Menschen sich an der Einheit erfreuen, suchen die fleischlichen immer nach Gegensätzen“. Zuhören, Demut und Einheit – das seien die drei Einladungen, die die Liturgie dem Generalkapitel für die kommenden Tage mitgebe. (DT/gho)

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