Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Der päpstliche Patient

Franziskus muss wieder sprechen lernen

Kardinal Fernández nennt Details über den Zustand des Papstes, die Ärzte sprechen weiterhin von einer leichten Besserung. Erinnerungen an Johannes Paul II. werden wach.
Gemelli Klinik
Foto: IMAGO/ALESSIA GIULIANI (www.imago-images.de) | Johannes-Paul-II.-Statue vor der Gemelli-Klinik, in der Papst Franziskus behandelt wird. 20 Jahre nach dessen Tod wird die Erinnerung an sein Leiden mit Blick auf Franziskus wieder wach.

Während der Vatikan weiterhin mitteilt, dass der Gesundheitszustand von Papst Franziskus stabil sei und er beim Atmen leichte Fortschritte mache, hat Kardinal Víctor Manuel Fernández, Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre, ein neues Detail bekannt gegeben. Nach der Vorstellung eines neuen Buchs mit Texten von Franziskus, das Pater Antonio Spadaro SJ herausgegeben hat, sagte Fernández gestern vor Journalisten, der Papst werde üben müssen, seine Stimme wieder zu gebrauchen. Im Zuge einer noch ausstehenden Rehabilitation werde es notwendig sein, „wieder sprechen zu lernen“, weil der der zugeführte Sauerstoff „alles austrocknet“, meinte der Kardinal, der ein enger Vertrauter von Franziskus ist. Immerhin: Am Sonntag will Franziskus sich erstmals wieder der Öffentlichkeit zeigen. Von der Gemelli-Klinik aus will der Papst den Angelus-Segen erteilen, ohne allerdings selbst zu sprechen.

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Zur Einlieferung des Papstes in die römische Gemelli-Klinik am 14. Februar fügte Fernández scherzend hinzu: „Der Papst wollte nicht ins Krankenhaus gehen, sie haben ihn überzeugt, seine sehr engen Freunde, ich weiß nicht, welche Schimpfwörter sie benutzt haben ... Aber er ist ein Jesuit aus einer anderen Zeit, ein starker Mann, der auch in diesen dunklen Zeiten immer die Fähigkeit hat, einen Sinn zu finden.“ Und: „Franziskus ist immer noch für eine Überraschung gut“, meinte ein lächelnder Fernández.

Wie damals Johannes Paul II.

Bereits vor gut zwei Wochen, bei der Einspielung einer Audio-Botschaft vor dem Gebet des Rosenkranzes für den Papst auf dem Petersplatz, war aufgefallen, dass Franziskus große Schwierigkeiten beim Sprechen hat. Das erinnerte viele an die letzten Tage von Johannes Paul II., der sich vor zwanzig Jahren zuletzt am Ostersonntag nochmals den Gläubigen zeigte, aber keine Worte mehr herausbringen konnte.

Schon seit Tagen gibt der vatikanische Pressesaal eher gleichlautende Informationen über die Behandlung von Franziskus heraus. Dieser wechsele zwischen medikamentöser Therapie, Physiotherapie der Atemwege und aktiver Bewegung ab. In den Nachtstunden, so heißt es, benötigt er keine mechanische Beatmung mit Maske mehr, sondern werde stattdessen mit einer High-Flow-Sauerstofftherapie über Nasenkanülen beatmet, wobei man inzwischen den Einsatz dieser Hilfsmittel während des Tages schrittweise reduzieren könne. Die Ärzte haben noch keinen Termin für die Entlassung aus dem Krankenhaus genannt, das nächste medizinische Bulletin wird nicht vor Montag erwartet. (DT/gho)

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