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Barron: Weltsynode ist kein demokratischer Prozess

Die Weltsynode sei keine Abstimmung über die Lehre sondern eine Debatte über Wege, die Evangelisierung zu stärken, meint US-Bischof Robert Barron.
US-Bischof Robert Barron
Foto: CNS/Jeffrey Brun0 (CNS) | Barron sieht die Synode nicht als eine Gelegenheit, Reformen durchzuführen, sondern um Strategien zu entwickeln, wie das Evangelium zu Menschen aus allen Lebensbereichen gebracht werden kann.

Der amerikanische katholische Bischof Robert Barron von Winona-Rochester wird als Delegierter der Bischofskonferenzen der Vereinigten Staaten (USCCB) zusammen mit Erzbischof Timothy Broglio, dem Vorsitzenden der Bischofskonferenzen, sowie mit Kardinal Timothy Dolan, Bischof Daniel Flores und Bischof Kevin Rhoades im Oktober an der Weltsynode teilnehmen. 

Im Gespräch mit dem konservativen US-Sender „Fox News“ äußerte sich der Bischof zur Synode: „Die US-amerikanische Delegation ist meiner Meinung nach ideologisch ausgeglichen. Ich denke, das ist es, was der Papst zu mögen scheint“. Barron verglich die Synode mit einem „jesuitischen Seminar“: „Lasst uns viele Stimmen an einen Tisch bringen, lasst uns alle eine große Debatte über etwas führen. Das ist es also, was ich zumindest bei einem ersten Blick auf die Aufstellung sehe.“

"Wir stimmen nicht über die Lehre ab“

Über die Arbeit der Weltsynode sagte der 63-jährige Bischof: „Der Papst hat im Vorfeld der Synode immer und immer wieder gesagt, dass die Synode kein Parlament und kein demokratischer Prozess ist. Wir stimmen nicht über die Lehre ab“, sagte Barron. Und: „Ich werde den Papst beim Wort nehmen“.

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Barron sieht die Synode nicht als eine Gelegenheit, Reformen durchzuführen, sondern um Strategien zu entwickeln, wie das Evangelium zu Menschen aus allen Lebensbereichen gebracht werden kann, und wie die Menschen begleitet werden können. „Es geht um Strategie. Ich glaube, dass sich viele Menschen, zumindest im Westen, aus verschiedenen Gründen von der Kirche entfremdet fühlen. Gibt es bessere Strategien, die wir anwenden können, um sie zu erreichen, sie wieder einzubinden und so weiter? Meiner Meinung nach werden wir bei der Synode darüber sprechen.“

Der Bischof von Winona-Rochester erinnerte auch an die Jugendsynode 2018 in Rom, an der er teilgenommen hatte. Es sei eine positive Erfahrung gewesen, die ihm Hoffnung für die Weltsynode 2023-2024 gebe. Selbstverständlich wisse er nicht genau, was ihn bei der Synode erwarte; er vertraue aber darauf, dass Papst Franziskus sie mit Weisheit und Verantwortung leiten werde. „Ihm wird das Schlussdokument vorgelegt, sobald die Zustimmung der Teilnehmer vorliegt. Der Heilige Vater entscheidet über dessen Veröffentlichung.“

Es braucht einen Plan für die Evangelisierung

Er hoffe, so Robert Barron im Interview weiter, dass die Weltsynode die mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil begonnene Arbeit fortsetzen werde, um der Kirche zu helfen, durch Evangelisierung und Begegnung mit den Menschen ihren Auftrag besser zu erfüllen. Sein größter Wunsch für den Abschluss des Prozesses sei ein überzeugenderer Plan für die Evangelisierung in der heutigen Zeit. „Ich denke, das ist seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil das klare Ziel aller Päpste, einschließlich Franziskus: Wie können wir unsere Botschaft für die Menschen überzeugender machen?“ sagte Barron. „Wenn sie sich von der Kirche entfremdet fühlen, nun, das ist ein Problem. Wir müssen einen Weg finden, auf sie zuzugehen und sie um der Mission willen wieder einzubinden.“

 

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