Die Bibel erzählt in ihrer Schöpfungsgeschichte von der Erschaffung des Menschen: als geistbegabtes Wesen geschaffen, war der Mensch dazu ausersehen Gott zu dienen und in einem paradiesischen Zustand glücklich zu sein. Dann jedoch kommt die Ursünde - der Mensch isst vom Versucher angestachelt, vom Baum der Erkenntnis. Warum? Pfarrer Guido Rodheudt erklärt es in der 75. Folge des Tagespost-Katechismuspodcasts so: Es sei die Urversuchung des Menschen, wie Gott sein zu wollen, „das menschliche Milieu, die Grenzen, in denen der Mensch lebt, das, was er kann, einfach in unzulässiger Weise zu überschreiten“.
Die Neigung, wie Gott sein zu wollen
Der Mensch, so aus der Gnade Gottes herausgefallen, sei nun ein selbstbezügliches Wesen geworden. Damit habe er paradoxerweise aber nicht nur die Beziehung zu Gott, sondern, indem er sich weigere, seinen geschöpflichen Ursprung anzuerkennen, auch zu sich selbst verloren. Gerade derzeit sei diese Erkenntnis von höchstem Wert: sich selbst finden könne letztlich nur, wer nicht „an der Ordnung Gottes vorbeigehen möchte“. Das Bestreben, mit Gott auf Augenhöhe sein zu wollen, könne hingegen gefährlich sein, da es den Menschen in der Neigung, Gottes Stelle selbst einnehmen zu wollen, bestätige.
Die Sünde Adams, so Rodheudt, sei „etwas geworden, das die ganze Menschheitsgeschichte betrifft. Sie ist nicht nur eine einzelne Sünde eines einzelnen Adam, sie ist tatsächlich Ausgangspunkt für das Gefallensein der Schöpfung insgesamt, sowohl der menschlichen Welt als auch der Natur. Wir leben in einer nicht mehr vollendeten Welt.“ In Alldem sei dann die Erlösung durch Christus entscheidend. Nur er könne dieses Gesetz durchbrechen und den Schuldschein zerreißen, der uns in diese „missliche Lage gebracht habt, sündhaft zu sein.“ DT/jra
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