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Weiter offene Fragen um den verstorbenen Regens

Bistumsleitung weicht aus. Das Bistum Limburg umgeht in seiner Stellungnahme zum Tod des Regens die entscheidende Frage. Zweifel an offizieller Darstellung.
Tod im Bistum Limburg
Foto: Thomas Frey (Thomas Frey) | Rund um den Tod des früheren Regens stellen sich zahlreiche Fragen, die das Bistum bislang nicht aufgeklärt hat.

Mit „Bestürzung und Fassungslosigkeit“ hat das Bistum Limburg heute den Tod von Regens Christof May (49) in einer Pressemitteilung bestätigt. Der Tod des Priesters sei für alle im Bistum, besonders auch für den Bischöfe, die Personalverantwortlichen und die Bistumsleitung sehr bedrückend und hinterlasse „offene Fragen“.

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Darstellung wiederholt

Das Bistum wiederholte heute seine Darstellung, die tags zuvor in einer Mail an Priester und Mitarbeiter zu lesen gewesen war: Demnach sei der Regens in einem persönlichen Gespräch „zu Vorwürfen übergriffigen Verhaltens“ am 8. Juni angehört worden, „so wie es die entsprechenden kirchlichen Ordnungen vorsehen“. Im Anschluss daran habe Bischöfe Georg Bätzing ihn von allen Ämtern freigestellt, um die Vorwürfe prüfen und aufklären zu können.

Länger bekannte Vorwürfe

Die Frage, wann Bischof Bätzing über die erwähnten Vorwürfe gegen den Regens informiert wurde, lässt das Bistum offen. In Limburger Kirchenkreisen bestehen erhebliche Zweifel daran, dass die Darstellung des zeitlichen Ablaufs durch das Bistum zutrifft.

So hatte schon die mit Unpässlichkeit begründete Abwesenheit des Regens bei der diesjährigen Priesterweihe am 4. Juni im Limburger Dom Fragen aufgeworfen.

Nach Informationen dieser Zeitung war Mitarbeitern des Bistums bereits mehrere Wochen vor Pfingsten bekannt, dass Vorwürfe gegen den Regens vorliegen. Beobachter aus dem Umfeld des verstorbenen Regens teilten dieser Zeitung ihren Einschätzung mit, der Schutz des Bischöfe habe offensichtlich derzeit Vorrang vor der von seinen Diözesanen erhofften Transparenz. DT/reg


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