Der Erzbischof von Stockholm (Schweden), Anders Kardinal Arborelius, hat dazu aufgerufen, die katholische Diaspora als Gnade und Mission zu betrachten. „Wir sind als kleine, winzige Gemeinschaft berufen, um die frohe Botschaft Gottes weiterzugeben – als Salz und Sauerteig“, sagte er am Dienstagabend in seiner Predigt im Hamburger St.-Marien-Dom bei einem Gottesdienst zum 30-jährigen Jubiläum der Gründung des Erzbistums Hamburg. „Wenn wir frohlockend und eucharistisch leben, liebevoll und sanftmütig unter den Menschen, wird etwas geschehen“, betonte der Kardinal. „Es ist unsere Mission, unsere wunderbare Aufgabe als getaufte Mitglieder der Kirche, das Gesicht und das Herz Jesu offenbar zu machen unter den Menschen.“
Katholische Christen seien Zeugen Jesu in der Welt. „Wenn wir treue Zeugen Jesu sind und durch seine Liebe und Gnade ihm mehr ähnlich werden, können wir vielen Menschen helfen, um ihn kennenzulernen“, so Arborelius. Die heutige materialistische Gesellschaft habe Heilige nötig, um ihre Seele wiederzuentdecken. „Geld, Sex und Macht, die alten Götter, können nie die Seele der Menschen zufrieden stellen“, sagte Arborelius. Es werde immer ein tieferes Verlangen im Herzen bleiben. „Es ist unsere wichtige, aber auch oft sehr schwierige, Aufgabe, den Menschen in unserer Umgebung zu helfen, um in Jesus Christus die volle Wirklichkeit zu entdecken.“
In Christus können wir unsere Hoffnung finden
Dies gelte umso mehr in einer Welt, in der Hoffnungslosigkeit und Sinnlosigkeit eine Volkskrankheit geworden seien. „Es ist wunderbar, wenn wir wirklich in Jesus Christus unsere Hoffnung finden können und diese frohe Botschaft weiter geben können an so viele Menschen, die alle Hoffnung verloren haben“, sagte der Stockholmer Erzbischof, dessen Diözese ganz Schweden umfasst.
Arborelius erinnerte an die Lübecker Märtyrer, drei katholische Priester und einen evangelischen Geistlichen, die sich gegen die Nazi-Diktatur stellten und dafür zum Tode verurteilt wurden. „Auch heutzutage müssen wir reagieren, wenn wieder Stimmen aus der Hölle laut werden, die gegen die frohe Botschaft, gegen die Liebe und die Gerechtigkeit sprechen“, forderte der Kardinal. „Wir sind immer berufen, um der Welt die universelle, göttliche Liebe zu zeigen, die im gewundenen Herzen Jesu offenbar wird.“
Was sich der schwedische Kardinal vom Heiligen Jahr 2025 erhofft und wie eng die Verbindungen der nordischen Kirche zu den deutschen Bistümern sind, das lesen Sie in der Print-Ausgabe der Tagespost.