Das deutschlandweit bekannte Evangelisationszentrum „St. Theresia von Lisieux“ im Haus Raphael in Bad Soden-Salmünster musste schließen. Die Schwestern Margaritha Valappila und Kiliana Seifritz, die das Haus 25 Jahre lang betreut haben, sind auf Wunsch der Provinzialoberin in ihre Heimatklöster zurückgekehrt: Schwester Kiliana ins Mutterhaus der Kongregation in St. Trudpert im Schwarzwald, Margarita nach Kerala in Indien.
Während der Vorstand auf der Internetseite des Hauses St. Raphael schrieb, dass „mehrfache Bitten um Weiterführung abgewiesen wurden“, erklärt das Bistum Fulda auf Anfrage der „Tagespost", die Schließung sei keine Entscheidung des Bistums gewesen. Man habe lediglich „zur Kenntnis genommen, dass der Verein zur ,Förderung der Evangelisation 2000 e.V.‘ seine Exerzitientätigkeit und seine Gebetstage eingestellt hat“.
Das Bistum Fulda habe das Allerheiligste aus den Räumlichkeiten des Hauses abgeholt und in eine geweihte Kirche reponiert. Laut Pressestelle des Bistums Fulda ist das weitere Vorhaben des Vereins dem Bistum nicht bekannt.
„Präsenz der Eucharistie war an Anwesenheit der Schwestern gebunden"
In einer an das Haus Raphael gerichteten Nachricht von Ende Oktober, die auf der Internetseite des Evangelisationszentrums veröffentlicht worden ist, begründete das Bistum die Überführung des Allerheiligsten damit, dass „die Präsenz der Eucharistie ... an die Anwesenheit der Schwestern gebunden“ gewesen sei.
Dies kommentierte das Evangelisationszentrum, das auf Anfrage dieser Zeitung nicht für eine Stellungnahme zur Verfügung stand, mit dem Hinweis, dass es nachweislich „schon vor dem Kommen der Schwestern Kiliana und Margaritha" eine Kapelle in der Kurklinik „Haus Raphael" gegeben habe, „in der gelegentlich heilige Messen gefeiert wurden und in der auch ein Tabernakel mit dem Allerheiligsten vorhanden war“. Der Vorstand will kommende Woche über die Zukunft des Hauses Sankt Raphael beraten.
Abschied auf Youtube
Die beiden Schwestern haben auf Youtube eine Abschiedsnachricht hinterlassen. Schwester Margaritha erklärt darin, wie dankbar sie sei, dass in den letzten 25 Jahren „fast 400.000 Menschen das Wort Gottes hören konnten“. Junge und alte Menschen hätten ein neues Leben mit Jesus begonnen, „und die Früchte des Geistes konnten wachsen“. Sie freue sich jetzt auf die Rückkehr in ihre Heimat in Indien. Auch Schwester Kiliana bedankte sich bei allen, die dem Haus „viele Jahre die Treue gehalten und unterstützt haben bei den viele Aufgaben der Evangelisation“. DT/dsc
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