Sollen Kirchen LGBTQ+-Flaggen aufhängen, um Toleranz und Menschenrechte zu zeigen? Die große Mehrheit der Deutschen – insgesamt 68 Prozent und damit mehr als zwei Drittel – ist nicht dieser Ansicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde. Dagegen sprechen sich 19 Prozent für eine LGBTQ+-Beflaggung aus. Zwölf Prozent wissen nicht, wie sie zu der Frage stehen; zwei Prozent möchten keine Angabe machen.
Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautet: „Brauchen Kirchen Ihrer Meinung nach eine LGBTQ+-Beflaggung, um ihre Toleranz und Menschenliebe zu demonstrieren?“ Je jünger die Befragten, desto häufiger vertreten sie die Ansicht, dass eine LGBTQ+-Beflaggung notwendig ist, um Toleranz und Menschenliebe zu demonstrieren. Dennoch überwiegt in allen Altersgruppen der Anteil derer, die die Aussage absolut-mehrheitlich verneinen (zwischen 55 und 74 Prozent).
72 Prozent der Katholiken gegen Regenbogen-Beflaggung
Sämtliche Religions- und Konfessionsgruppen sehen eine LGBTQ+-Beflaggung von Kirchen jeweils absolut-mehrheitlich als nicht notwendig an (zwischen 58 und 72 Prozent). Von den katholischen Befragten sind 72 Prozent der Ansicht, dass Kirchen keine LGBTQ+-Beflaggung brauchen, um Toleranz und Menschenliebe zu demonstrieren. Nur 15 Prozent sind gegenteiliger Ansicht. Von den Protestanten halten 69 Prozent eine LGBTQ+-Beflaggung für nicht notwendig, 19 Prozent dagegen schon. Etwas ausgeglichener ist das Resultat unter freikirchlichen Befragten: 60 Prozent halten die Beflaggung für nicht notwendig, 35 Prozent schon.
Die Erhebung, für die 2.003 erwachsene Personen vom 28. bis 31. Juli befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Parteizugehörigkeit auf. Die Anhänger nahezu aller Parteien sprechen sich deutlich gegen eine LGBTQ+-Beflaggung von Kirchen aus, um Toleranz und Menschenliebe zu demonstrieren. Die Anhänger der Grünen geben mit nur knapper absoluter Mehrheit von 55 Prozent an, eine LGBTQ+Beflaggung nicht für notwendig zu halten, 34 Prozent sind dafür. Bei SPD, Linkspartei, Union und FDP liegt die Ablehnung zwischen 60 und 68 Prozent. Mit 82 Prozent signalisieren AfD-Anhänger sehr deutlich, dass sie eine LGBTQ+-Beflaggung von Kirchen nicht für notwendig halten, um Toleranz und Menschenliebe zu zeigen. DT/mlu
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