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ZdK-Vize Söding will "römisches Gütesiegel" für Synodalen Weg

Man wolle keinen Dissens mit Rom, sondern Synodalität auf Dauer stellen, so der Theologe Thomas Söding.
Thomas Söding
Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow | Der Theologe Thomas Söding kann Kommunikationsprobleme und Vorbehalte gegenüber angeblichen „Über-Ambitionen“ des Synodalen Weges nicht nachvollziehen.

Der Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Söding, wünscht sich ein "römisches Gütelsiegel" für den deutschen Synodalen Weg. Das sagte er am Montag im Rahmen eines Online-Vortrags der „Theologischen Kurse" in der Wiener „Akademie am Dom", über den das Internetportal „katholisch.de“ am Dienstag berichtete. „Wir wollen nicht im Dissens mit Rom sein, sondern Synodalität auf Dauer stellen", erklärte er.  Den angekündigten Deutschland-Besuch des Präfekten des Glaubensdikasteriums, Kardinal Victor Fernández, wertet Söding als „ein gutes Zeichen". Er sei zuversichtlich, dass der Synodale Weg Erfolg haben werde.

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Kommunikationsprobleme und Vorbehalte gegenüber angeblichen „Über-Ambitionen“ des Reformprojekts könne er nicht nachvollziehen. Die Befürchtung, ein Synodaler Rat könne das Bischofsamt beschädigen, wundere ihn. Schließlich seien es die Bischöfe selbst gewesen, die die Einrichtung eines Synodalen Rates mit großer Mehrheit mitgetragen und den Weg für richtig erachtet hätten. Zudem gebe es Überschneidungen mit den Themen der Weltsynode, nämlich „Klerikalismus und Bischofsamt, Stärkung der Frauenrechte und kirchliche Inklusion“, so Söding, der an der Weltsynode als theologischer Berater teilgenommen hatte.

Söding fordert theologische Begleitung der Weltsynode

Für die Weltsynode fordert Söding eine theologische Begleitung. Diese würde Orientierung geben, „die Qualität der Beratungen heben" und „die Kompetenz aller fördern". Bislang fehle eine fundierte theologische Debatte und Begleitung auf Weltebene, so Söding. „Synoden brauchen Theologie", sagte er und ergänzte, er meine damit eine Reflexion der Debatten vor dem Hintergrund von Schrift, Tradition, dem Glaubenssinn des Gottesvolkes, dem Lehramt und den anderen Wissenschaften - einschließlich einer „kommunikativen Verschaltung“ dieser theologischen Quellen.

Positiv hob er die Offenheit bei den verschiedenen Reformprozessen der Weltkirche hervor. Alle übten sich „in einer neuen Art, Kirche zu sein — weniger auf Papst und Bischöfe fokussiert, näher am Ohr des Gottesvolkes und offener für den Dialog“. Aber es gebe kein Rezept, wie Kirche synodal tatsächlich funktionieren könne. Wörtlich sagte er:  „Die Kirche hat noch keine Vorstellung davon, wie sie ihre bischöfliche mit einer synodalen Struktur verbinden soll." Eine Theologie könne helfen, in diesem Punkt „eine gute Balance" zu finden.  DT/dsc

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