Der Initiator des katholischen Jugendkatechismus YOUCAT und Publizist Bernhard Meuser hat sich kritisch zu dem Ergebnis der Gespräche im Vatikan über den Kommunionempfang für nichtkatholische Ehepartner geäußert. Meuser betont in einem Kommentar für die Evangelische Nachrichtenagentur idea, dass der aktuelle Zustand vor Jesus nicht zu rechtfertigen sei. Denn sonst könne man Johannes 17,21 („Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.“) gleich aus dem Evangelium streichen. Aber der Weg zur gemeinsamen Kommunion müsse durchdacht werden: „Eine bloße ,Zulassung’ evangelischer Christen zur Eucharistie verändert am realen Skandal der Spaltung nicht das Geringste.“
Es sei ein falsches Zeichen, unter anderem weil es die Ökumene beschädige. Denn die wahren Trennungsgründe würden dadurch nicht beseitigt und die Ökumene somit auch nicht vorangetrieben, so Meuser. Ferner müsse den Protestanten bewusst sein, was im Hochgebet vor dem Kommunionempfang gesprochen werde. Dort werde beispielsweise die Gemeinschaft mit dem Papst und dem jeweiligen Ortsbischof beschworen und es würden Heilige angerufen: „Wenn ein evangelischer Christ dies mitspricht und mitglaubt, kann er auch an der Kommunion teilnehmen. Aber dann ist er katholisch – und muss dazu nicht einmal auf das Amtsgericht gehen. Oder er hört weg und setzt ein falsches Zeichen; ein Zeichen nämlich, das ein Protestant schlecht setzen kann, ohne sich von seinem Bekenntnis zu verabschieden und Kryptokatholik zu werden.“
Die Deutsche Bischofskonferenz hatte im Februar mehrheitlich entschieden, konfessionsverschiedenen Ehepaaren künftig im Einzelfall die gemeinsame Teilnahme an der Kommunion zu ermöglichen. Das stieß bei sieben Bischöfen auf Kritik. Ein Gespräch am 3. Mai im Vatikan brachte keine endgültiges Entscheidung: Die deutschen Bischöfe sollen ihren Streit selber lösen. Papst Franziskus ersuche sie, „im Geist kirchlicher Gemeinschaft eine möglichst einmütige Regelung zu finden“, hieß es in einer Erklärung nach dem Treffen.
DT/idea
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