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„Wir wollen Lebensfreude einbringen“

Eine Franziskanerinnenkongregation aus Kamerun ist bereit, ins Berliner Kloster St. Gabriel einzuziehen. Dadurch würde die Umwidmung der Anlage für säkulare Zwecke verhindert.
St. Gabriel Berlin
Foto: Bodo Kubrak/Wikimedia/ CC0 | Neues Leben soll in das Kloster St. Gabriel in Berlin einziehen,

Die „Dienerinnen des Heiligen Geistes von der Ewigen Anbetung“, die sogenannten „Rosa Schwestern“,  haben das Berliner Kloster St. Gabriel Anfang des Jahres verlassen. Erzbischof Heiner Koch feierte Mitte Januar die letzte Heilige Messe dort. Das Kloster St. Gabriel und die Kirche Mariae Verkündigung wurden auf Initiative des von den nationalsozialistischen Machthabern verfolgten Seligen Bernhard Lichtenberg errichtet, der auf dem Weg zum KZ Dachau am 5. November 1943 starb. Seit 1936 hatten die Rosa Schwestern ununterbrochen im Berliner Westend für die Menschen in der Hauptstadt gebetet.

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Kloster übernehmen

Was soll aus der Anlage werden? Für die Nutzung des Grundstücks meldete eine säkulare Privatschule Interesse. Die Schwestern schlossen mit der „Schele-Schule“ einen Vertrag, der allerdings vom Heiligen Stuhl genehmigt werden muss.

Inzwischen haben sich mehrere Vereine in einer Laieninitiative zusammengeschlossen, die mit der Unterstützung von mehr als 1 000 Menschen für das Kloster St. Gabriel eine alternative, geistliche Lösung mit abgesicherter Finanzierung sucht. Die „Kongregation der Terziarschwestern des Heiligen Franziskus“ hat sich bereit erklärt, mit Ordensschwestern und Laien des Dritten Ordens aus Kamerun das Kloster zu übernehmen.

Jüngere Schwestern nach Berlin

Im Interview mit der „Tagespost“ erläutert Jan-Philipp Goertz als Sprecher von „Pro Kloster St. Gabriel“ die Hintergründe der Initiative sowie den Stand der Dinge: „Wir hoffen, dass der Vatikan den Vertrag mit der Schule nicht genehmigt, und dass die Franziskanerinnen ins Kloster einziehen können. Wir freuen uns auf die Eröffnungsmesse im Jahre 2023.“

Relindis Berinyuy, Laienmitglied des Dritten Ordens und Sprecherin der Franziskanerinnen, spricht über die Kernaufgaben des Ordens und über die „Lebensfreude“, die jüngere Schwestern nach Berlin bringen wollen. „Das gehört auch zum Geist des heiligen Franziskus.“ Sie möchten in der Hauptstadt insbesondere mit benachteiligten Menschen arbeiten und bei jungen Menschen die Kirche wieder attraktiv machen. DT/jga

Das gesamte Interview lesen Sie in der kommenden Print-Ausgabe der Tagespost.

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