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Wie die Kirche mit Missbrauch umgehen soll

Der Missbrauchs-Gipfel vom 21. bis 24. Februar soll eine Mischung aus Arbeitstreffen und geistlicher Einkehr werden. Der Papst wird bei allen Programmpunkten anwesend sein.
Demonstration von Missbrauchsopfern am Vatikan
Foto: Lena Klimkeit (dpa) | Anscheinend ist der Vatikan nicht bereit, in den Fällen Klarheit zu schaffen, an denen er selber beteiligt ist.

Die Aufgabe des Treffens, das Berichterstatter und Medien aus aller Welt in Rom mit höchster Aufmerksamkeit verfolgen werden, hatte der neue Editions-Direktor aller vatikanischen Medien, der italienische Buchautor und Journalist Andrea Tornielli, in seinem ersten Leitartikel im „Osservatore Romano“ Anfang Januar unter das Motto „Konkretheit und Bewusstheit“ gestellt: Das Ziel des Gipfels bestehe „sehr konkret darin, dass sich jeder, der daran teilgenommen hat, bei der Rückkehr in seine Heimat absolut darüber im Klaren ist, was man angesichts dieser Fälle – von Missbrauch – zu tun und nicht zu tun hat.

Man stehe nicht mehr am Punkt Null, meint Vatikan-Journalist Tornielli

Welches sind die Schritte, um die Opfer zu schützen, im Respekt vor der Wahrheit und der beteiligten Personen, um sicherzustellen, dass nie mehr ein Fall vertuscht wird oder versandet.“ Man stehe nicht mehr am „Punkt Null“, so Tornielli weiter, in den zurückliegenden 16 Jahren seien schon bedeutende Schritte unternommen und Normen festgelegt worden, um schnell gegen diejenigen vorzugehen, die sich dieser Vergehen schuldig gemacht hätten.

Vatikan scheint in manchen Fällen nicht bereit, Klarheit zu schaffen

Genau an diesem Punkt scheiden sich die Geister. Anscheinend ist der Vatikan nicht bereit, in den Fällen Klarheit zu schaffen, an denen er selber beteiligt ist. Inzwischen hat der emeritierte – aber immer noch die Amtsgeschäfte führende – Erzbischof von Washington, Donald Wuerl, zugegeben, dass er von den Vorwürfen gegen seinen Vorgänger Theodore McCarrick gewusst und diese nach Rom weitergeleitet habe.

DT

Warum der Vatikan momentan noch nicht den richtigen Weg eingeschlagen hat, um verloren gegangene Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 24. Januar 2019.

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