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Weltweite Zahl der Katholiken steigt auf 1,4 Milliarden

Die Kirche wächst vor allem in Afrika und Asien. Einen Rückgang gibt es bei Ordensberufen und Priestern in Europa.
Katholiken bei Prozession
Foto: imago/Frank Sorge | Die Anzahl der Katholiken ist weltweit auf rund 1,4 Milliarden gestiegen. Europa verzeichnet jedoch lediglich einen Zuwachs von 0,2 Prozent.

Die Zahl der Katholiken weltweit ist weiter angestiegen. Das geht aus dem „Annuario Pontificio 2025“ und dem „Annuarium Statisticum Ecclesiae 2023“ hervor, die jetzt von der Zentralstelle für kirchliche Statistik im Vatikan veröffentlicht wurden. Demnach ist die katholische Weltbevölkerung im Zeitraum von 2022 bis 2023 um 1,15 Prozent auf 1,406 Milliarden Menschen gewachsen.

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Die dynamischste Entwicklung verzeichnet erneut Afrika. Dort stieg die Zahl der Katholiken von 272 auf 281 Millionen, also um 3,31 Prozent. Auch Asien meldet ein Wachstum von 0,6 Prozent, wobei insbesondere die Philippinen mit 93 Millionen sowie Indien mit 23 Millionen Gläubigen als Schwerpunktregionen gelten. Amerika bleibt mit einem Anteil von 47,8 Prozent der Kontinent mit den meisten Katholiken, verzeichnete aber lediglich ein moderates Wachstum von 0,9 Prozent. Europa macht 20,4 Prozent der Katholiken weltweit aus, wobei in den Ländern Italien, Polen und Spanien der Anteil der Gläubigen bei über 90 Prozent der derzeitigen Bevölkerung liegt. Der Zuwachs in dieser Region liegt jedoch lediglich bei 0,2 Prozent.

Besonders hervorgehoben wird in dem vatikanischen Bericht die Entwicklung auf dem afrikanischen Kontinent. Neben der starken Zunahme der Katholikenzahl ist dort auch ein Anstieg der Priesterberufungen zu beobachten. Die Zahl der Priester nahm um 2,7 Prozent zu, wobei sowohl die Diözesan- als auch die Ordenspriester einen Zuwachs verzeichneten. Auch die Zahl der Bischöfe wuchs, ihr Anteil an der Weltkirche stieg von 13,8 auf 14,2 Prozent.

Deutlicher Zuwachs an ständigen Diakonen in Amerika und Ozeanien

Im asiatischen Raum erhöhte sich die Zahl der Priester um 1,6 Prozent. Dort konzentrieren sich die katholischen Gläubigen insbesondere auf Indien und die Philippinen. Der Anteil Asiens an der katholischen Weltbevölkerung beträgt 11 Prozent. Dennoch zeigen sich auch in Asien Herausforderungen: Wie fast überall ist die Zahl der Priesteramtskandidaten rückläufig, mit Ausnahme Afrikas.

Weniger dynamisch gestaltet sich die Entwicklung in Europa. Zwar leben dort prozentual gesehen ein recht hoher Anteil der weltweiten Katholiken, doch geht die Zahl der Priester und Ordensberufe weiter zurück. Die Zahl der Priester sank um 1,6 Prozent, ebenso die Zahl der Ordensmänner und -frauen. Besonders deutlich ist der Rückgang bei den Priesteramtskandidaten: In Europa verringerte sich ihre Zahl um 4,9 Prozent.

Im Vergleich zur katholischen Bevölkerung fällt der Anteil der Seelsorger in Europa jedoch weiterhin überdurchschnittlich hoch aus. So entfielen 2023 auf Europa 38,1 Prozent aller Priester weltweit, obwohl nur rund ein Fünftel der Katholiken dort lebt. Daraus ergibt sich ein strukturelles Ungleichgewicht, das in anderen Weltregionen wie etwa Südamerika oder Afrika entgegengesetzt verläuft: Dort ist der Anteil der Katholiken deutlich höher als der der Seelsorger.

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Weltweit rückläufig ist laut Statistik die Zahl der Ordensprofessinnen. Im Jahr 2023 sank sie im Vergleich zum Vorjahr auf 589.423, was ein Minus von 1,6 Prozent ausmacht. Während in Afrika ein leichtes Wachstum zu beobachten ist, zeigen Europa, Amerika und Asien deutliche Rückgänge. Der Anteil der Ordensfrauen ist dennoch weiterhin bedeutend: Er übersteigt die Zahl der Priester um 45 Prozent.

Im Hinblick auf die ständigen Diakone verzeichnen insbesondere Amerika und Ozeanien einen deutlichen Zuwachs. In Afrika hingegen bleibt ihre Zahl mit nur einem Diakon auf hundert Priester sehr gering. DT/jna

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