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Warum heute noch Priester werden?

„Mein Job ist es nicht, die Welt zu retten, sondern einfach verfügbar zu sein“, meint Pater Michael Sulzenbacher SJM. Eine Berufungsgeschichte.
Die Geschichte einer Berufung
Foto: Louis Marie Melchis (KNA) | Sich ganz konkret für die Gelübde der Armut, Keuschheit und des Gehorsams zu entscheiden, sieht Pater Michael Sulzenbacher nicht etwa als zusätzliche Bürde, sondern als Hilfe.

„Pater Michael?“ – kurze Stille „Pater Michael!“ kommt fest und wiederholend von der anderen Seite des Telefons zur Antwort. Im Verlauf des Gesprächs offenbart er, woher das kurze Zögern kam: „Ich bin es einfach noch überhaupt nicht gewohnt, so angesprochen zu werden.“ Ein glückliches Lachen ist zu hören. Pater Michael Sulzenbacher SJM wurde am 15. September diesen Jahres von Kardinal Gerhard Ludwig Müller in Rom zum Priester geweiht. Doch wie ist mit solch einem riesigen Anspruch umzugehen?

Eine tiefe Sicherheit hat ihn während der Zeremonie erfüllt

Ein Gedanke aus der Weiheliturgie tröstet. Jesus ist der Hohepriester und erwählt unter den Menschen lediglich Priester als seine Werkzeuge. „Mein Job ist es nicht, die Welt zu retten, sondern einfach verfügbar zu sein“, erklärt er. Und bei der Weihe selber war er dann „nur dankbarer Empfänger“. Eine tiefe Sicherheit habe ihn während der Zeremonie erfüllt, dass „die ganze Berufung richtig ist“.

Die Entscheidung zwischen Ordens- und Diözesanpriester fiel nicht leicht

Die Entscheidung zwischen Ordens- oder Diözesanpriester hat er sich dabei nicht leicht gemacht. „Priester ist Priester, ob im Orden oder nicht“, dessen ist er sich bewusst. Trotzdem schätzt er das Familiäre und Brüderliche an seiner Gemeinschaft. Sich ganz konkret für die Gelübde der Armut, Keuschheit und des Gehorsams zu entscheiden, sieht er nicht etwa als zusätzliche Bürde, sondern als Hilfe. Die Servi Jesu et Mariae, kurz SJM, begleite ihn schon seit seiner Jugend als Mitglied der Katholischen Pfadfinderschaft Europas.

DT

Warum Pater Michael Sulzenbacher SJM sich in der heutigen Zeit entschieden hat, Priester zu werden, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 15. November 2018.

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