Erzbischof Carlo Maria Viganò hat erneut schwere Vorwürfe gegen Papst Franziskus erhoben. Dieser tue “nicht nur so gut wie nichts, um diejenigen zu bestrafen, die Missbrauch begingen, sondern er tut absolut nichts, um diejenigen zu bestrafen, die seit Jahrzehnten die Täter unterstützten und deckten, zu entlarven und zur Rechenschaft zu ziehen.“
Vigano wirft Papst Lügen vor
Bereits im Juni 2018 hatte der ehemalige Vatikandiplomat den Papst über die Missbräuche des inzwischen in den Laienstand versetzten ehemaligen Kardinals Theodore McCarrick informiert. Viganò sagte der "Washington Post", der Pontifex lüge die ganze Welt an, um seine bösen Taten zu vertuschen. Kritisch äußerte sich der Erzbischof auch über die Situation der katholischen Kirche in den Vereinigten Staaten. Auch wenn ein formelles Schisma derzeit unwahrscheinlich sei, gebe es bereits ein faktisches Schisma, “das auf der Anerkennung oder der Ablehnung der sexuellen Revolution beruht.”
Viganò zufolge besteht jedoch die Gefahr eines formellen Schismas, das “durch einen Akt päpstlicher Verantwortungslosigkeit” ausgelöst werden könnte - etwa, wenn der Papst die von vier Kardinälen vorgebrachten Dubia zu Amoris laetitia in einer von der traditionellen Lehre abweichenden Weise beantworten sollte. Der Erzbischof fügt seiner Aufforderung, Papst Franziskus solle sich den Verpflichtungen seines Amtes stellen und seine Fehler bereuen, hinzu, falls der Papst dies unterlasse, solle er zurücktreten.
DT/reg
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