Laut der größten Befragung unter US-amerikanischen Priestern, die in den letzten 50 Jahren durchgeführt wurde, empfinden ihr Leben als „vollauf zufriedenstellend“ 82 der Priester sowie 83 Prozent der Bischöfe. „Das Gefühl von Sinn und Zweck, das Priester in ihrer Berufung finden, trägt entscheidend zu ihrem Wohlbefinden bei“, heißt es in der Studie.
Missbrauchskrise hat Spuren hinterlassen
Das Meinungsforschungsinstitut Gallup schickte einen Fragebogen an 10.000 Geistliche. Von ihnen füllten die Umfrage 3.516 aus 191 Diözesen aus (Rücklaufquote 36 Prozent). 131 US-Bischöfe antworteten (Rücklaufquote 67 Prozent). Parallel dazu wurden ausführliche Interviews mit mehr als 100 US-amerikanischen Priestern geführt.
Die Folgen der Krise durch den sexuellen Missbrauch durch Geistliche haben Spuren hinterlassen. Die 2002 eingeführte Null-Toleranz-Politik wird von den meisten befürwortet, wenn auch 40 Prozent sie für zu hart halten. Viele Geistliche befürchten, dass es im gegenwärtigen Klima allzu leicht geworden ist, Priester fälschlicherweise des sexuellen Missbrauchs zu beschuldigen. Damit geht die Angst einher, dass sie in einem solchen Fall vom Bischof nicht die nötige Unterstützung bekämen. Aber auch das Vertrauen der Priester in ihre Bischöfe insgesamt ist in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich gesunken.
Auch wenn nur neun Prozent der US-Priester unter schwerem Burnout leiden, ist die Zahl vor allem der jüngeren Priester, die „Burnout“-Symptome zeigen, gestiegen: Bei den unter 45-Jährigen kann bei 60 Prozent der Diözesan- und bei mehr als 40 Prozent der Ordenspriester mindestens ein Symptom von Burnout festgestellt werden. DT/jg
Lesen Sie einen ausführlichen Bericht über die US-Umfrage zur Zufriedenheit von Priestern in der kommenden Ausgabe der "Tagespost".