Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Nach Erklärung der DBK zur AfD

Umfrage: Deutsche begrüßen Nein der Bischöfe zu AfD

Die größte Zustimmung findet sich unter den über 70-Jährigen sowie in hohen Bildungsschichten. Nur 12 Prozent der 2191 Befragten ist die Position der Kirche egal.
Umfrage zur Position der Kirche zur AfD
| Die Bischöfe grenzten sich ausdrücklich von der AfD ab; sie sei für Christen nicht wählbar.

Das Nein von evangelischer und katholischer Kirche zur AfD stößt einer Umfrage zufolge auf große Zustimmung. Wie aus der heute veröffentlichten Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov für die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) hervorgeht, bewerten 44 Prozent der Deutschen die Positionen der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegen die Partei als positiv bis sehr positiv.

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17 Prozent der Befragten halten den Standpunkt der Kirchen für negativ oder sehr negativ. 12 Prozent stehen ihr gleichgültig gegenüber. Unterschiede in der Sichtweise zeigen sich zwischen Ost- und Westdeutschland, im Bildungsniveau, Alter und zwischen der Stadt- und Landbevölkerung. 

Die größte Zustimmung zeigen über 70-Jährige

Im Einzelnen ergab die Befragung von insgesamt 2191 Deutschen folgendes Bild: Von denen, die den Standpunkt der Kirche gut finden, sind mit 51 Prozent die meisten über 70 Jahre alt. Bei den jungen Erwachsenen bis 29 Jahren liegt die Zustimmung knapp darunter (47 Prozent), gefolgt von den 40- bis 59-Jährigen (38 Prozent).Ein Fünftel der Befragten ist der Meinung, dass die Haltung der Kirche nicht von Bedeutung sei, während 12 Prozent der Sache gleichgültig gegenübersteht. 

Die kirchlichen Stimmen zur AfD werden in Westdeutschland mit 47 Prozent deutlich positiver aufgenommen als in den östlichen Ländern (36 Prozent). Leichte Unterschiede zeigen sich auch zwischen Stadt- und Landbevölkerung (46 Prozent und 40 Prozent positiv) und im Bildungsniveau: Menschen mit hohem Schulabschluss stimmen der Kirche in dem Thema zu (55 Prozent) als Menschen mit mittlerem (34 Prozent) oder niedrigem Abschluss (41 Prozent). 

Bischöfe halten AfD nicht für wählbar

Die Deutsche Bischofskonferenz hatte Ende Februar einstimmig eine Erklärung mit dem Titel „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“ beschlossen. Die Bischöfe grenzen sich ausdrücklich von der AfD ab; sie sei für Christen nicht wählbar, hieß es. Bischof Stefan Oster aus Passau schreib in einem eigenen Beitrag, die Bischöfe wollten „Menschen, die die AfD wählen wollen, keineswegs einfach be- oder gar verurteilen“, sondern das Bewusstsein dafür schärfen, genau hinzuschauen.

Es gehe darum, eine Partei zu wählen, so Oster, von der man glaube, „dass sie insgesamt unsere Gesellschaft mit Hilfe jener freiheitlich-demokratischen Ordnung konstruktiv weiterbringen wollen, auf die sie unsere Verfassungsväter und -mütter gestellt haben und die ehrlich eintreten für das Gemeinwohl und die Würde aller Menschen“.  DT/dsc

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