„Es gibt keinen zeitgenössischen Deutschen, der ihm an Bedeutung gleichkäme“, schreibt sein Biograf, der Journalist und Bestsellerautor Peter Seewald, über den emeritierten Papst Benedikt XVI. in der Osterausgabe der „Tagespost“. Er erinnert an den „blutjungen Professor“ Joseph Ratzinger als „neuen Stern am Himmel der Theologie“, an den Konzilsberater, „dessen Initiativen das Zweite Vatikanum zu jenem Ereignis werden ließen, das die katholische Kirche in die Moderne katapultierte“, aber auch daran, dass Ratzinger als Hüter des Glaubens dafür sorgte, „dass das Schiff der Kirche auf Kurs blieb“.
„Pontifex zwischen den Welten“
Benedikt XVI. habe sich als „Pontifex zwischen den Welten“ verstanden, meint Peter Seewald in seinem „Tagespost“-Essay: Einerseits habe er ein Europa verkörpert, „das sich in seiner Kultur, seiner Wissenschaft, seinem Glauben auf das Erbe der griechischen und römischen Antike sowie der religiösen Prägung durch das Juden- und Christentum stützte“, andererseits habe er eine Kirche vorausgesehen, „die wieder in der Diaspora existieren wird“ und in einer säkularisierten Gesellschaft wirken müsse. Die Auseinandersetzung um das Vermächtnis von Papst Benedikt werde anhalten, meint sein Biograf.
Peter Seewald vertritt in der „Tagespost“ die These, dass die katholische Kirche in Deutschland „vielleicht nicht mitgliederstärker, aber gewiss profilierter, glaubensstärker und überzeugender“ dastünde, wenn sie der Linie von Joseph Ratzinger gefolgt wäre. Benedikt XVI. vollendet am Karsamstag sein 95. Lebensjahr. „Die Tagespost“ würdigt ihn in ihrer Osterausgabe aus diesem Anlass in mehreren Beiträgen. DT/sba
Lesen Sie den ausführlichen Beitrag von Peter Seewald anlässlich des 95. Geburtstags des emeritierten Papstes in der kommenden Ausgabe der "Tagespost".