Was sich nur wenige Seelsorger heute in der Verkündigung und insbesondere Predigt zutrauen, gelingt den Franziskanern von Assisi in weltkirchlichem Maßstab: zeitgemäße Verkündigung über Tod und Sterben am Beispiel junger Christen. In Zeiten, in denen Hochbetagte mittels Sterbehilfe vor der letzten Bewährungsprobe auf Erden flüchten, lehren junge Gläubige die säkularisierte Öffentlichkeit, dass der Tod kein Grund zur Verzweiflung ist. Das weise Wort des heiligen Benedikt, dass der Herr manchmal den Jungen das Richtige eingibt, wird hier exemplarisch zur Katechese.
Zehntausende kommen in die Heimat des Franziskus, um zu Carlo Acutis zu beten, der seinen letzten Weg couragiert und vorbereitet ging. In diesen Tagen kam nun Besuch aus Assisi nach Deutschland. Der geistliche Begleiter der 2012 im Alter von 28 Jahren verstorbenen Römerin Chiara Corbella Petrillo, Pater Vito d’Amato aus dem Franziskanerkonvent in Assisi, präsentierte auf seiner Rundreise durch Bayern und NRW die bewegende Lebensgeschichte einer jungen Mutter, über deren letzter Lebensetappe die denkbar schwerste Hypothek lastete: das Bewusstsein, ihr einziges Kind im Alter von einem Jahr zurücklassen zu müssen. Wer den entwaffnend ehrlichen Lebensbericht einer Schwergeprüften anschaut – die ersten beiden Kinder Chiaras starben wenige Stunden nach der Geburt, Freunde trennten sich von der Familie, die das Unglück anzuziehen schien – ahnt, dass gläubigen Menschen im Angesicht des Todes eine seelische Kraft geschenkt werden kann, die man sich nicht antrainieren kann, sondern schenken lassen muss. Dem Tod mit Gottes Gnade ruhig entgegengehen – warum eigentlich nicht? In Zeiten, in denen erfolgreiche Prominente am Ende ihres Lebens gescheitert bei Sterbehilfeagenturen landen, bietet die Kirche eine echte Alternative.
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