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Starker Rückgang der spanischsprachigen Katholiken in den USA

Laut einer neuen Studie geht der Anteil der Katholiken in anderen Bevölkerungsgruppen zwar leicht zurück. Bei den „Hispanics“ ist dieser Rückgang jedoch besonders dramatisch.
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Foto: imago/Dreamstime | Laut einer Studie hat sich der Niedergang des Christentums in den Vereinigten Staaten zwar verlangsamt, jedoch gibt es Indikatoren, dass die Zahl der Christen in den USA weiter abnehmen könnte.

Eine umfassende US-Studie (Pew Research) zeigt, dass sich „der Niedergang des Christentums in den USA verlangsamt“ hat. Laut der „Religious Landscape Study“ (RLS), die über sieben Monate hinweg in den Jahren 2023-24 durchgeführt wurde, bezeichnen sich 62 % der Erwachsenen in den Vereinigten Staaten als Christen. Dies entspricht einem Rückgang von neun Prozentpunkten seit 2014 und von 16 Prozentpunkten seit 2007.

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Die größten christlichen Konfessionen in den USA sind Protestanten – derzeit 40 % der Erwachsenen – sowie Katholiken, die aktuell 19 % der Bevölkerung ausmachen. Alle übrigen christlichen Konfessionen zusammen stellen etwa 3 % der Erwachsenen. Trotz Anzeichen einer Stabilisierung lassen andere Indikatoren jedoch darauf schließen, dass die Zahl der Christen in den USA in den kommenden Jahren weiter abnehmen könnte: So bezeichnen sich nur 46 % der 18- bis 24-Jährigen als Christen, während es bei den über 74-Jährigen noch 80 % sind. Auch die Gottesdienstbesuche gehen stark auseinander: 25 % der Jüngeren besuchen mindestens einmal im Monat einen Gottesdienst, verglichen mit 49 % der älteren Generation.

Trend setzt sich fort

Auch demografische Faktoren sprechen für eine Fortsetzung dieses Trends: Das Durchschnittsalter der Christen ist von 46 Jahren im Jahr 2007 und 49 Jahren im Jahr 2014 auf inzwischen 54 Jahre gestiegen. Während sich das Durchschnittsalter der Anhänger anderer Religionen seit 2007 kaum verändert hat (41 Jahre), liegt es bei konfessionslosen Erwachsenen bei nur 38 Jahren.

Die RLS untersucht auch die Entwicklung nach ethnischen Gruppen: Der Anteil der weißen Erwachsenen, die sich als katholisch bezeichnen, ist von 22 % auf 17 % gesunken, bei den schwarzen Erwachsenen ist der Anteil von 5 % auf 4 %, bei den asiatischen Erwachsenen von 17 % auf 14 %. Besonders auffällig ist der Rückgang bei den hispanischen („Hispanics“) Erwachsenen – also Einwanderern aus spanischsprachigen Ländern Amerikas und deren Nachfahren: Hier sank der Anteil der Katholiken seit 2007 von 58 % auf 42 %.

Trotz dieses Rückgangs ist der Anteil der Katholiken hispanischer Herkunft an der Gesamtbevölkerung der Vereinigten Staaten gewachsen und liegt nun bei 36 %. Gleichzeitig ist der Anteil der „nicht-hispanischen Weißen“ von 70 % im Jahr 2007 (2014: 66 %) auf 61 % gesunken. Auch unter den konfessionslosen Personen ist beim Anteil der weißen Erwachsenen ein ähnlicher Rückgang zu beobachten.

Dieser Wandel dürfte darauf zurückzuführen sein, dass heute etwa 64 % der „Hispanics“ in den USA geboren und aufgewachsen sind. Im Gegensatz zur früheren Generation, die überwiegend aus Einwanderern bestand, sind sie in einer pluralistischen und stärker säkularisierten Kultur aufgewachsen.

 

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