Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Synodaler Weg

Söding: „Jetzt ist nicht die Zeit, Verbote auszusprechen“

Bei einer internationalen Theologentagung in Rom hat Thomas Söding Änderungen am Kirchenrecht gefordert. 
Thomas Söding war Vizepräsident des Synodalen Wegs. Bei einem internationalen Theologenkongress forderte er Änderungen am Kirchenrecht.
Foto: Sebastian Gollnow (dpa) | Thomas Söding war Vizepräsident des Synodalen Wegs. Bei einem internationalen Theologenkongress forderte er Änderungen am Kirchenrecht.

Der Theologe Thomas Söding hat bei einem internationalen Theologenkongress am Freitag mehr Beteiligung von Laien an innerkirchlichen Entscheidungsprozessen gefordert. Söding äußerte sich auch zu den Einwänden gegen den Synodalen Weg aus dem Vatikan, wie der Brief der Kardinäle Ladaria, Parolin und Ouellet. „Jetzt sei nicht die Zeit, Verbote auszusprechen, sondern Chancen zu ergreifen“, so der ehemalige Vizepräsident des Synodalen Weges. In dem Brief hatten die Kardinäle mit ausdrücklicher Genehmigung des Papstes die Pläne des Synodalen Wegs zur Bildung eines „Synodalen Rates“ kritisiert.

„Lücke im Kirchenrecht“

Der Synodale Weg habe deutlich gemacht, dass es eine „Lücke im Kirchenrecht“ gebe, die gefüllt werden müsse, um die Bischöfe besser in das Volk Gottes zu integrieren, so Söding. Der ehemalige Vizepräsident des Synodalen Weges erklärte, dass das Kirchenrecht zwar regionale Kirchenversammlungen vorsehe: Sogenannte Plenar- und Provinzialkonzilien. In diesem Modell fehle allerdings die gemeinsame Verantwortung für die Planung der Tagesordnung, die Organisation der Konsultationen und die Entscheidungsfindung.

Der Kongress „Theologie in der Herausforderung der Synodalität“ findet noch bis Samstagnachmittag an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom statt. DT/sdu/KNA

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Meldung Internationalität und Globalität Kirchenrecht

Weitere Artikel

Die drei Augustiner-Chorfrauen fordern von Rom die Absetzung ihres Vorgesetzten – Ehemalige Internatsschülerin erhebt Vorwurf psychischer Gewalt.
11.12.2025, 11 Uhr
Stephan Baier
Die Satzung des Synodalen Ausschusses wird als geistgewirktes Werk gefeiert, doch Einmütigkeit ersetzt weder kirchenrechtliche Legitimität noch geistliche Unterscheidung.
24.11.2025, 18 Uhr
Dorothea Schmidt

Kirche

Am Samstag kommen 10.000 Gott suchende Menschen: Gebetshausgründer Johannes Hartl freut sich auf die MEHR-Konferenz. Der „Tagespost“ erzählt er, wieso.
31.12.2025, 14 Uhr
Elisabeth Hüffer
Leo XIV. ruft zum gegenseitigen Austausch auf, um auch bei Missverständnissen den Weg zur Versöhnung zu ebnen. Wir veröffentlichen eine Reihe seiner deutlichsten Appelle.
31.12.2025, 14 Uhr
Redaktion
Vom Heiligen Jahr bis zum Synodalen Ausschuss, von vakanten Bischofssitzen zu eucharistischen Initiativen: Eine kleine kirchliche Jahresbilanz und Vorschau auf 2026.
31.12.2025, 10 Uhr
Regina Einig
Für Leo XIV. durchlebt die Welt eine Phase starker Konflikte, in der viele Mächte das schüren, was Franziskus als „Dritten Weltkrieg in Stücken“ bezeichnet hat.
30.12.2025, 14 Uhr
Redaktion